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Leitaromen: Muskat, Limetten

Müller-Thurgau Süddeutschland, Ostschweiz

Müller-Thurgau verstehen

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts experimentierte Hermann Müller an der Forschungsanstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim mit der Kreuzung der Rebsorten Riesling und Sylvaner. Sein Ziel: die hervorragende Qualität des Rieslings mit der Zuverlässigkeit und der frühen Reife des Sylvaners zu kombinieren. Tatsächlich war das Resultat ein schlagender Erfolg. Die neue Züchtung reift früh und ergibt in guten Lagen und bei rigoroser Mengenbeschränkung Weine von angenehmer Fruchtigkeit und Eleganz. Sie wurde daher in ganz Deutschland, in der Schweiz in Österreich und in Südtirol verbreitet angebaut. Der unzweifelhafte Charme ihrer Weine, ihre Duftigkeit und weiche Säure haben das Herz des Publikums erobert. Neuere DNA-Analysen haben allerdings ergeben, dass im Labor des Züchters wohl etwas schief gelaufen ist, denn die Mutter heißt zwar weiterhin unbezweifelt Riesling, der Vater aber hört auf den vornehmen Namen Madelaine Royale. Viele Winzer nennen ihren Wein aber zum Entsetzten der Genforscher weiterhin Riesling x Sylvaner. Sie und ihre Kunden haben sich halt an diesen Namen gewöhnt.

Müller-Thurgau genießen

Auge: Der Wein leuchtet im Glas in einem hellen Strohgelb.

Nase: Sehr charakteristisch ist ein angenehmer aromatischer Muskatton, der manchmal fast etwas parfümiert wirken kann. Daneben findet man Zitrusfrüchte, Äpfel und einen ganzen Strauß von Wiesenblumen. Oft kann man auch Mandeln und Lebkuchen erschnuppern.

Gaumen: Der Wein erfrischt uns mit einer weichen angenehmen Säure und wirkt insgesamt ausgesprochen harmonisch.

Das passt dazu: Müller-Thurgau ist ein Wein für viele Gelegenheiten. Man trinkt ihn gerne zu einem Schwatz unter Freunden, als Aperitif und zu einfachen, unkomplizierten Gerichten.

VORBEREITUNG

EINKAUFEN

Müller-Thurgau kann man überall kaufen und genau das ist das Problem. Es gibt viele minderwertige und flache Weine im Billigangebot, die den ganzen Charme dieser Rebsorte vermissen lassen. Solche Weine sind dann auch im Glas billig. Wenn Sie die Gelegenheit haben, beim Winzer direkt einzukaufen, dann sollten Sie das unbedingt tun. Preis: 8–12 Euro.

AUSSCHENKEN

Jung ist Müller-Thurgau am besten. Nach spätestens zwei Jahren beginnt sein Charme und seine Frische zu verblassen. Und mindestens kellerkühl oder noch ein bisschen kühler (so um die 6–8 Grad) schmeckt er am besten.

Mit 10  Weinproben zum Kenner

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