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Praxisbeispiel: Ungleiche Bezahlung für Männer und Frauen im selben Beruf

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Auch heute gibt es noch zahlreiche Berufe, in denen Frauen – trotz gleicher Fähigkeiten und gleicher Arbeitsstelle – gegenüber Männern finanziell benachteiligt werden. Das wiederum kann zu der Annahme innerhalb der Gesellschaft führen, dass Frauen in diesen Berufen auch weniger ›wert‹ sind. Dies bedingt die Festigung des bisherigen Klischees sowie die Akzeptanz einer schlechteren Bezahlung für Frauen.

Als Ergebnis sozialer Ungleichheit kommt es zu sozialer Benachteiligung, d. h. zu einem dauerhaft eingeschränkten Zugang zu sozialen Gütern und Positionen, der auch mit ungleichen Macht- und Interaktionsmöglichkeiten verbunden ist (Kreckel 2001; Munsch 2010).

Die Analyse dieser sozialen Ungleichheiten ist gerade für die Soziale Arbeit zentral, denn Klient_innen der Sozialen Arbeit sind primär »ausstattungsarme Menschen«. Das bedeutet, dass sie über weniger Einkommen, Wissen und Bildung und aufgrund dessen auch über weniger Status als etablierte Gesellschaftsmitglieder verfügen. Hierdurch werden sie häufig weiter benachteiligt im Vergleich zu den Schnellen, Gebildeten, mit Statusmacht ausgestatteten, die die besser vergüteten Arbeitsstellen erhalten und sich so Privilegien sichern können. Daher fordern Löcherbach und Puhl, dass die Soziale Arbeit für gerechte Austauschstrukturen eintreten und insbesondere den Zusammenhang zwischen individueller Benachteiligung und Ungleichheit und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen thematisieren muss. Denn aus dem Sozialstaatsprinzip leitet sich eine Sozialpolitik mit dem Auftrag an die Soziale Arbeit ab, Beeinträchtigungen zu kompensieren und Diskriminierung zu verhindern oder abzumildern (Löcherbach/Puhl 2016: 50).

Diversität in der Sozialen Arbeit

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