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Hamburg-Ahrensburg, Fritz-Reuter-Straße, 24.12., 06:32 Uhr

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Die Haustür stand offen, und warmes Licht ergoss sich auf die beiden Eingangsstufen. Von drinnen hallten geschäftige Geräusche nach draußen. Martin schob sich umständlich mit zwei vollgepackten Taschen durch den Türrahmen und brachte sie zum Auto, dessen Kofferraumklappe offen stand. Das waren die letzten beiden Gepäckstücke, es fehlten nur noch ein Korb mit Lebensmitteln, ein Korb mit den Weihnachtsgeschenken und der ganze Kleinkram, der in die Lücken gestopft werden musste.

»Pa, lass mich doch das Fahrrad mitnehmen«, hörte Martin seinen Sohn sagen und lugte um den silbernen Passat herum.

»Joshi, hast du keine Nachrichten gesehen? Der Sturm soll hundertfünfzig Kilometer pro Stunde erreichen.«

»Es weht kein Lüftchen«, entgegnete Joshua ungehalten.

»Die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Es kommt kein Fahrrad aufs Dach. Wir können dir da eins mieten, wenn du willst.«

»So ’ne olle Schlurre von der Insel.«

»Die haben auch Mountainbikes dort. Wahrscheinlich wirst du gar nicht fahren wollen bei dem Wetter.«

»Was soll ich da sonst machen?«

»Lesen, Spiele spielen und so weiter.«

»Kann ich mich ja gleich aufhängen. Warum müssen wir Weihnachten überhaupt wegfahren?«

Martin ging, ohne eine Antwort zu geben, zum Haus zurück. Sein Sohn folgte ihm lustlos.

»Nur weil du zu viel Schiss vor ein bisschen Wind hast …«

»Ich hab die Verantwortung«, korrigierte sein Vater und sprang die Eingangsstufen hinauf. Im Flur standen noch zwei Tüten, und die Jacken, die mitgenommen werden sollten, lagen auf einem Haufen. Martin betrat das Wohnzimmer, wo seine Frau mit Piet auf dem Arm vor dem Fernseher stand und Nachrichten schaute.

»Die haben den gesamten Bahnverkehr eingestellt. Flüge gehen auch nicht mehr«, informierte sie ihn.

»Dann lass uns schnell losfahren, bevor wir keine Fähre mehr kriegen.«

»Ist alles drin?«

»So gut wie. Wo ist Dani?«

»Oben, ich ruf sie.«

Martin schnappte sich die Tüten und die Jacken. Zehn Minuten später saßen sie alle im Auto, Joshua auf dem Beifahrersitz und die beiden Frauen mit Piet hinten.

»Na dann«, sagte Martin und zündete den Motor. Eine Bö erfasste den Wagen und schüttelte ihn. Ein Blatt klatschte auf die Windschutzscheibe. »Es geht los.«

Inseldämmerung

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