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Kapitel 10

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Die Königin der Nacht parkte den Luxusschlitten in einem Parkhaus. Hier in der Innenstadt war auch nachts kein einziger Parkplatz zu ergattern, aber Parkhäuser waren sehr praktisch. Wenn man nicht gerade Pech hatte und ein ganzer Pulk von Leuten ihre Autos zur gleichen Zeit in derselben Ecke abholen wollten, war man relativ unbeaufsichtigt. Sie stieg mit einer eleganten Bewegung aus und glitt mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoß. Die Bar, die sie sich ausgesucht hatte, lag einen kleinen Spaziergang entfernt. Das war gut so, denn im Nachhinein würde man vermutlich keinen Bezug zum Parkhaus herstellen. Sie betrat die Bar hocherhobenen Hauptes und durchschritt sie mit gekonntem Hüftschwung. Die Blicke der anwesenden Männer folgten ihr bewundernd. Die Beleuchtung war rötlich schummrig, also freundlich für den Teint und schummelte einen noch mal fünf Jahre jünger. Sie schaute den Männern, die sie mit offenem Begehren im Blick anstarrten, auffordernd und selbstbewusst in die Augen. Die meisten senkten dann den Blick, bei einigen, aber eigentlich nur bei ganz wenigen, schlich sich eine Art Unsicherheit in den Blick, ein irritiertes Flackern, so als ob sie etwas ahnten, etwas das in ihrem Unterbewusstsein schlummerte. Verunsicherung machte sich breit. Sie machte solche Ausflüge ins Berliner Nachtleben eher selten, nur wenn sie unbändige Lust darauf verspürte und das kam nicht allzu häufig vor. Es musste ein besonderes Erlebnis bleiben. Sie suchte nach einem Mann der ihr gefiel. Sie begab sich an die Theke und ehe sie dazu kam, selbst einen Drink zu bestellen, wurde sie schon eingeladen. Die Gespräche liefen immer nach dem gleichen Muster ab. Das geistige Niveau war als eher niedrig einzuschätzen, zumal die Kavaliere meist schon einen gewissen Alkoholpegel hatten.

„Hallo schöne Dame, darf ich sie auf einen Drink einladen“, lautete dann auch prompt die wenig phantasievolle Eröffnung des Gesprächs. Das klang ein wenig altmodisch und der Typ, der den Spruch absonderte, entpuppte sich auch als etwas älter.

„Ja, mein Herr, sehr gerne“, hauchte sie und beugte sich lasziv vor, um dem Mann einen bewundernden Blick in ihren tiefen Ausschnitt zu erlauben. Sie hatte einen sehr hübschen Busen, bei dem ein plastischer Chirurg Nachhilfe geleistet hatte. Nachdem das Gespräch, befeuert durch Alkohol, einige Minuten dahinplätscherte, merkte sie wie sie innerlich unruhig wurde. Sie musste endlich mal zur Sache kommen. Die Nacht war schon weit fortgeschritten und sie musste am nächsten Tag schließlich arbeiten. Sie lotste ihn auf die enge Tanzfläche und schmiegte sich an seinen Körper. Ihr unbekanntes Gegenüber reagierte sofort. Schloss sie enger in seine Arme. Sie beugte sich vor und flüsterte in sein Ohr: „Schatz, lass uns hinausgehen. Ich möchte mit dir zusammen die Nacht genießen.“

Er hatte verzückt die Augen geschlossen, nun öffnete er sie verwundert: „Wenn du meinst? Ich mache alles was du willst.“ Sie packte seine Hand und zog ihn sanft aber unnachgiebig dem Ausgang entgegen. Wie in Trance folgte er ihr, vertrauensvoll wie ein Kindergartenkind im Streichelzoo. An der frischen Luft hakte sie sich bei ihm unter und sie gingen einige Schritte auf dem Bürgersteig. Als sie zu einer kleinen Grünanlage gelangten, deren dunkle Büsche vor neugierigen Nachtschwärmern Schutz boten, drängte sie ihn sanft auf die dort stehende Parkbank. Eng umschlungen, wie ein Liebespaar lagen sie halb auf der Parkbank, vereint in einem endlosen Kuss. Mit einer gleichzeitig geschickten, aber auch eisenharten Bewegung drückte sie ihm blitzschnell die Hand auf den Kehlkopf. Innerhalb von Sekunden erschlaffte der Körper des Mannes. Solch eine Kraft von einer Frau hätte er sicherlich nie im Leben erwartet, fuhr es ihr durch den Kopf. Sie zog ein kleines Etui aus ihrem Handtäschchen von Dior. Es entpuppte sich als kleines Spritzbesteck. Routiniert versetzte sie ihm eine kleine, harmlose Injektion. Sie sollte ihn nur ruhig und gefügig machen, wenn er wieder aufwachte. Sie streichelte sanft sein Gesicht und tätschelte ihm die Wangen. Wie zuvor von ihr kalkuliert, erholte er sich schnell und wachte wieder auf. Das wahnsinnige Erstaunen in seinem Blick erstickte sie mit einem weiteren intensiven Kuss. Das Medikament wirkte zuverlässig. Er war körperlich stabil und fähig zu laufen, aber psychisch neben der Spur. Eng umschlungen spazierten sie gemächlich zu ihrem Fahrzeug im Parkhaus. Sie verfrachtete ihn auf den Beifahrersitz, schnallte ihn an und fuhr los. Plötzlich hatte sie es sehr eilig, ein Haufen Arbeit wartete auf sie.

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