Читать книгу For ever young - Betty Hugo - Страница 7
Kapitel 5
ОглавлениеPünktlich traf er am Abend in der schicken, angesagten Cocktailbar in Friedrichshain ein. Sein Magen knurrte fürchterlich und eigentlich wäre er lieber in einem Restaurant eingefallen. Hoffentlich gab es dort auch etwas „Kalorienreiches” zu essen und nicht nur dieses vegane Zeugs, von dem kein Mensch satt wurde.
Schon von weitem erkannte er sie. Unwillkürlich musste er grinsen, als er sie sah. Ihre schlanke Gestalt, das kräftige, braungoldene Haar. Ihre Ausstrahlung war unverkennbar, da hatte ihre Mutter ganze Arbeit geleistet, auch wenn sie alles dafür tat dieser Erziehung und den Erwartungen ihrer Mutter zu entkommen und ihr eigenes Leben zu leben.
„Hi, Ella“, begrüßte er sie.
Sie sprang erfreut vom Tisch auf und umarmte ihn herzlich.
„Toll, dich mal wieder zu sehen, du scheinst ja irrsinnig viel zu arbeiten. Wie viele Bösewichte hat die Staatsanwaltschaft denn in letzter Zeit erwischt? Habt ihr den spektakulären Juwelenraub bei diesem Kuˋdamm Juwelier schon aufgeklärt?”
„Die Bösewichte sind uns immer einen Schritt voraus, sie haben die neuere, bessere Technik. Das neueste I- Phone gegen dieses hier”. Mit einer schnellen Bewegung zog er sein Diensthandy aus der Hosentasche.
„Porsche Turbo gegen VW Passat, Modell 2001.”
Ella fiel vor Lachen fast vom Stuhl, als sie das vorsintflutliche Modell sah, klobig und einfach nur peinlich.
„Immerhin ist es uns gelungen, eine internationale Autoschieberbande auszuheben, das hebt mal wieder die Motivation. Sag, deiner Mutter, dass ihr Luxusschlitten wieder sicher ist”.
Ella gluckste vor Lachen.
„Den klaut doch sowieso keiner, die modernen Kriminellen stehen auf Porsche, Audi und neue Mercedesmodelle, ihr alter Jaguar ist doch von Vorgestern, der kriegt schon bald die Zulassung als Oldtimer.”
„Außerdem ist es unfair“, fuhr sie fort, „wenn ihr nur an die Luxusschlitten der Reichen denkt, was ist denn mit den Taschendieben, die die Touris und die Normalos beklauen? Das kam doch schon groß in den Medien, dass die Polizei diese Sachen nicht mehr verfolgt. Da habt ihr auf ganzer Linie kapituliert.”
Leon grinste ironisch.
„Hilf uns doch bei der Staatsanwaltschaft, die suchen dringend gute Leute.“
„Zu dir ins lindgrüne Verlies nach Moabit ziehen? Nein Danke!", grinste Ella zurück. „Aber sag mal, ich hab da heute so eine groß aufgemachte Story in der Zeitung gelesen, da ging es um einen gruseligen Mord an einem Obdachlosen. Er wurde von seinen Kumpels im Tiergarten in einem Gebüsch gefunden oder einer ihrer Hunde hat ihn aufgestöbert. Angeblich soll die Leiche teilweise verbrannt sein und „Bild” wusste mal wieder mehr als alle anderen zu berichten. Die schrieben schon von einer Mordserie, nur weil die so einen Profiler interviewt haben, der was von Ritualmord gefaselt hat.”
Leon zuckte mit den Schultern,
”Ich bin für Autoschiebereien und organisierte Kriminalität zuständig. Wird sich bald zeigen, ob uns das noch länger beschäftigen wird. Aber erzähl doch mal von deiner neuen Kanzlei, wie läuft es denn so bei dir? Hast du interessante Fälle?“
Spät abends, auf dem Rückweg in ihre Wohnung, grinste Ella glücklich in sich hinein. Das war wirklich ein lustiger Abend gewesen. Leon hatte angeboten, sie nach Hause zu begleiten, aber sie hatte abgelehnt. Erstens hatte sie eine gute S-Bahn Verbindung nach Hause und zweitens wollte sie ihn nicht Nachts in ihre Wohnung bitten, um noch ein Gläschen Wein zu trinken, wer weiß, welche Verwicklungen sich daraus wieder ergeben konnten. Das wollte sie auf keinen Fall riskieren, schließlich gab es da noch den Besitzer der einsamen Herrensocke im Blumentopf!