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Das Baby wächst heran

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In seinem Einzimmerappartement hat sich Ihr Baby bestens eingelebt. Es hat nun genügend Platz, sodass es sich munter hin und her bewegen und seine Muskeln trainieren kann. Ihr Ungeborenes strampelt mit Armen und Beinen, spreizt die Zehen, runzelt die Stirn, ballt die Hände zu Fäusten, neigt den Kopf und schlägt hin und wieder einen Purzelbaum – vorwärts wie rückwärts. Auch Zwillinge können jetzt noch munter turnen. Im etwa 37,5 Grad kuschelig warmen Fruchtwasser treibt Ihr Baby schwerelos Akrobatik. Diese Bewegungen fördern nicht nur die Entwicklung seines Gehirns, sondern auch seine Beweglichkeit. So kann Ihr Baby seine Position in der Gebärmutter selbstständig verändern, wenn Sie eine fürs Kind unbequeme Haltung einnehmen. Bis zu 20-mal pro Stunde verändert das Baby seine Lage. Noch ist das allerdings für Sie nicht spürbar.

DIE AUGEN SCHLIESSEN SICH

Allmählich verändern sich die Proportionen seines winzigen Körpers: Der Kopf wächst langsamer, und der restliche Körperumfang nimmt zu. Der Hals bildet sich, Arme und Beine wachsen, Fingernägel entstehen. Ohren und Augen formen sich, und allmählich sind die Augenlider so groß geworden, dass sie die Augen bedecken. Sie schließen sich jetzt und öffnen sich erst in drei Monaten wieder.

In diesem Monat steht »Atmen« auf Babys Trainingsprogramm. Dafür nimmt das Zwerchfell seine Arbeit auf. Durch sein regelmäßiges Zusammenziehen und Ausdehnen trainiert das Baby für den großen Moment nach der Geburt, in dem seine Lunge Luft holen und wieder ausstoßen muss.

Allerdings saugt die Lunge im Bauch der Mutter noch keine Luft, sondern kleine Schlucke Fruchtwasser. Vermutlich dient dies der Entwicklung der Lunge, deren Bläschen erst gegen Ende der Schwangerschaft voll ausgereift sind. Die tatsächliche Sauerstoffversorgung erfolgt während der Schwangerschaft über die Plazenta. Eine weitere Möglichkeit, das Zwerchfell zu trainieren, ist der Schluckauf. Die Hickser kommen unwillkürlich und bei manchen Babys sogar bis zu 100-mal (!) pro Stunde. Neben der Atmung trainiert das Baby jetzt auch das Schlucken und Saugen. Das Ungeborene nimmt bereits jetzt schon Flüssigkeit in den Mund und trinkt hin und wieder etwas Fruchtwasser. Auf der kindlichen Zunge sitzen nun funktionstüchtige Geschmacksknospen, sodass das Baby die leichte Süße des Fruchtwassers schmecken kann. Die Speicheldrüsen arbeiten – ebenso wie Magen, Nieren und Darm. Festere Verdauungsrückstände verbleiben im Verdauungstrakt und kommen erst nach der Geburt mit dem ersten Stuhlgang ans Tageslicht (»Kindspech«, siehe >). Pieseln muss das Ungeborene aber jetzt schon und erledigt darum sein kleines Geschäft (seine Blase fasst nur wenige Milliliter) ins Fruchtwasser. Trotzdem wird das Fruchtwasser nicht verunreinigt, denn das »Abwassersystem Mensch« funktioniert bestens: Zum einen ist der Urin steril, zum anderen wird das Fruchtwasser durch ständige Neuproduktion innerhalb von 10 bis 12 Stunden immer wieder ausgetauscht.

ERSTE HÄRCHEN WACHSEN

In diesem Schwangerschaftsmonat bekommt das Baby einen ersten feinen Flaum. Das sogenannte Lanugohaar bedeckt seinen gesamten Körper. Wozu es dient, ist bis heute ungeklärt. Vermutlich hilft jedes einzelne Härchen, die wasserundurchlässige Käseschmiere festzuhalten, die den Körper des Ungeborenen vor dem Austrocknen schützt. Fakt ist aber, dass diese Haare bei der Geburt des Kindes nahezu komplett verschwunden sind. Lediglich die Haarpracht auf dem Köpfchen bleibt erhalten. Junge oder Mädchen? Gegen Ende dieses Schwangerschaftsmonats entwickeln sich die Genitalien so weit, dass mittels Ultraschall bereits eine Prognose gegeben werden kann. Das Baby ist jetzt etwa 15 Zentimeter groß (wie der Durchmesser einer CD) und wiegt rund 200 Gramm. Sein Kopfdurchmesser beträgt etwa 35 Millimeter (der Kopf hat also etwa die Größe einer Walnuss), seine Hand ist etwa 1,4 Zentimeter groß, das entspricht etwa einer Erdnuss.

DIE SCHALTZENTRALE IM KOPF

In diesen Wochen erlebt das Gehirn des Fötus eine enorme Entwicklung. Die rechte und die linke Gehirnhälfte verbinden sich, und damit ist eine wichtige Schnittstelle gewachsen. Jede Gehirnhälfte hat ihre eigenen Aufgaben. So übernimmt beispielsweise die linke Gehirnhälfte die Kontrolle der rechten Hand und umgekehrt die rechte Gehirnhälfte die Kontrolle der linken Hand.

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