Читать книгу Schwangerschaft und Geburt - Birgit Gebauer-Sesterhenn - Страница 28

Оглавление

FRAGEN & ANTWORTEN

1 Wenn ich einen Orgasmus habe, krampft sich mein ganzer Bauch zusammen und wird hart. Kann es dadurch zu vorzeitigen Wehen kommen?

Beim Orgasmus ziehen sich viele Muskeln im ganzen Körper zusammen und entspannen sich wieder. Diese Anspannung kann bis in die Zehenspitzen gehen. Keine Sorge: Die Kontraktionen in der Gebärmutter lösen keine Fehl- oder Frühgeburt aus. Dafür sind sie zu schwach und zu kurz. Anders ist allerdings die Situation, wenn Sie zu vorzeitigen Wehen neigen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme.

2 Ich bin bereits in der 23. Schwangerschaftswoche und habe noch keine Bewegungen vom Baby gespürt. Stimmt etwas nicht?

Gewöhnlich spüren Frauen zwischen der 16. und 24. Schwangerschaftswoche ihr Baby zum ersten Mal, die meisten zwischen der 18. und der 22. Woche. Eine Frau, die schon ein Baby hat, wird es früher spüren – zum einen, weil sie weiß, wie sich die Kindsbewegungen anfühlen, zum anderen, weil ihre Gebärmuttermuskulatur nicht mehr so straff und hart ist. Durch das weichere Gewebe kann sie leichter einen Tritt spüren. Schlanke Frauen bemerken die Bewegungen eher als kräftige oder übergewichtige Schwangere. Und manchmal kommen die ersten Bewegungen einfach verspätet, weil der mutmaßliche Entbindungstermin schlicht falsch kalkuliert ist. Solange der Arzt per Ultraschall einen kräftigen Herzschlag erkennen kann, gibt es keinen Grund zur Sorge.

3 Stimmt es, dass Schwangere mit sehr dickem Bauch auch unweigerlich große Kinder bekommen?

Das muss nicht sein. Nicht immer geht die starke Gewichtszunahme der Mutter mit der Geburt eines großen Babys einher. Wie groß und wie schwer Ihr Baby ist, hängt von vielen Faktoren ab: Ihrer Größe und Statur, der genetischen Veranlagung, der Ernährung, den Lebensumständen …

4 Stimmt es, dass Frauen, die während der Schwangerschaft einen spitzen Bauch haben, mit großer Wahrscheinlichkeit einen Jungen bekommen?

Welche Schwangere hört das nicht: Ist Ihr Bauch eher spitz, wird’s ein Junge. Sind Sie insgesamt fülliger geworden, auch an Taille und Hüfte, und ist der Nabel nach innen gekehrt, bekommen Sie ein Mädchen ... Und wenn Sie das Gefühl haben, während der Schwangerschaft an Attraktivität verloren zu haben, prophezeit man Ihnen ebenfalls ein Mädchen, denn das Baby ziehe Ihre ganze Schönheit auf sich, so heißt es. Für all diese Weisheiten gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis. Mythen oder Wahrheiten? Fakt ist: Viele Hebammen und Ärzte glauben daran. Dazu reiht sich auch der Verlauf der »Linea Nigra« ein (siehe >). Bei unseren Großmüttern hieß es: Eine Linie vom Schambein bis zum Nabel deutet eher auf ein Mädchen hin, geht die Linea Nigra dagegen hoch bis zum Brustbein, ist ein Junge unterwegs.

5 Ich habe gehört, dass Schwangere den Säuregehalt ihrer Scheide selbst kontrollieren können. Wie funktioniert das, und warum ist das sinnvoll?

Durchschnittlich sechs Prozent aller Schwangerschaften in Deutschland enden mehr als vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Hauptauslöser für diese Frühgeburten sind vaginale Infektionen, die Wehen auslösen oder zum vorzeitigen Blasensprung führen. Als natürliche körpereigene Barriere gegen die ungeliebten Keime dient ein saures Milieu in der Scheide. Solange der pH-Wert im sauren Bereich (zwischen 4,0 und 4,4) liegt, können Infektionserreger abgewehrt werden. Ist aber die natürliche Barriere geschwächt, haben Keime ein leichtes Spiel. Mit einem Testhandschuh, an dessen Zeigefingerspitze ein kleiner pH-Indikator sitzt, kann jede Schwangere leicht und zuverlässig den Säuregehalt ihrer Scheidenflüssigkeit überprüfen. Bereits zwei Messungen pro Woche helfen Ihnen, eine beginnende Scheideninfektion zu erkennen und somit das Risiko einer Frühgeburt zu minimieren. Empfohlen wird die Selbstmessung zwischen der 12. und der 32. Woche. Liegt der pH-Wert außerhalb des Normbereiches, muss die Ursache vom Arzt abgeklärt werden. Den Handschuh gibt es in Apotheken.

6 Schadet es meinem Baby, wenn der Zahnarzt mir eine Spritze gibt?

Die Problematik liegt weniger im Lokalanästhetikum, sondern vielmehr im häufig enthaltenen Adrenalinzusatz. Das Stresshormon verengt die Gefäße, was den Zahnarzt freut: Er benötigt so weniger Betäubungsmittel und verursacht bei Operationen geringere Blutungen. Adrenalin gelangt aber auf dem Blutweg auch zur Plazenta und kann dort die Versorgung des Babys vorübergehend einschränken. Besonders in der Frühschwangerschaft sollte auf einen Adrenalinzusatz verzichtet werden.

7 Früher gehörte ich eher zu den Frauen, die ständig kalte Füße hatten. In meiner Schwangerschaft bin ich jetzt die Erste, die darum bittet, frische Luft hereinzulassen. Woher kommt das?

Das liegt schlichtweg an der Mehrbelastung, der Ihr Körper jetzt ausgesetzt ist. Zum einen wächst in ihm neues Leben heran. Zum anderen ist Ihre Durchblutung erhöht, und demzufolge kommt die Energie überall an – auch in Ihren Füßen (die endlich mal schön warm sind).

Schwangerschaft und Geburt

Подняться наверх