Читать книгу Schwangerschaft und Geburt - Birgit Gebauer-Sesterhenn - Страница 37
Die Mutter verändert sich
ОглавлениеBis zu diesem Zeitpunkt bringen die meisten Schwangeren rund zehn Kilogramm mehr Gewicht auf die Waage als vor der Schwangerschaft. Und es kommen nun wöchentlich noch mal etwa 600 Gramm dazu. Ihr kugelrunder Babybauch ist jetzt dauerhaft präsent: beim Aufstehen und Hinlegen, beim An- und Ausziehen, im Sitzen, Liegen, Stehen, Gehen – einfach zu jeder Zeit und überall. Der Umgang mit dem Umfang kann immer noch gewöhnungsbedürftig sein. Gefühlt sind die Nächte bereits jetzt schon kürzer als sonst, weil Sie häufiger zur Toilette müssen oder vom Babystrampeln aufgeweckt werden.
Gut möglich, dass noch etwas anderes Ihren Schlaf raubt: Alpträume. Manche Träume können sehr lebhaft und aufregend sein. In vielen nächtlichen Fantasievorstellungen taucht plötzlich das ungeborene Kind auf, vielleicht ist es krank, verletzt oder erscheint in der Gestalt eines Tieres. In sehr intensiven Versionen kann auch schon mal ordentlich Blut fließen. Manchmal träumen Schwangere vom Verlust ihres Partners. Solche Träume sind nicht ungewöhnlich. Natürlich wühlen sie auf und erschrecken, allerdings sollten sie auch nicht überbewertet werden – schon gar nicht als »versteckte Botschaft«, mit der Ihnen Ihr Baby etwas mitteilen will. Positiv betrachtet, können diese Schreckensszenarien ein nützlicher Weg sein, um mögliche Ängste, Erwartungen und Befürchtungen zu verarbeiten. Hilfreich kann ein Gespräch darüber sein, etwa mit dem Partner oder Ihrer Hebamme. Schließlich beeinflussen auch Ihre Emotionen den Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt. Selbst Beckenendlagen haben häufig eine Ursache in nicht erkannten Problemen oder Ängsten.
GEBÄRMUTTER HOCH HINAUS
Die Gebärmutter hat allmählich ihren höchsten Punkt erreicht. Sie steht an Ihrem Rippenbogen und verdrängt sämtliche Organe, die sich in Ihrem Bauchraum befinden. Tiefes Einatmen kostet immer noch Mühe, weil Ihre Lungenflügel kaum noch Platz haben, um sich auszudehnen.
Zwangsläufig sind auch Ihre Portionen auf dem Teller kleiner geworden, da Ihr Magen die gewohnte Menge derzeit nicht fassen kann. Es dauert noch eine Weile, bis sich die Situation wieder entspannt. Etwa vier bis fünf Wochen vor der Geburt senkt sich Ihr Bauch, weil der Kopf Ihres Babys ins kleine Becken eintritt. Damit dies geschehen kann, tauchen in den kommenden Tagen Senkwehen auf. Dabei handelt es sich um eine Art vorzeitige Wehen, die dafür sorgen, dass sich das Baby an die richtige Startposition schiebt – idealerweise mit dem Kopf nach unten. Sie spüren dies daran, dass Ihr Bauch immer wieder für einige Sekunden hart wird. Je weiter Ihr kleiner Schatz nach unten rückt, desto mehr Luft bekommen Sie. Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden, haben manchmal Angst, dass es sich dabei um echte Wehen handelt. Doch sie unterscheiden sich deutlich: Senkwehen tauchen in unregelmäßigen Abständen auf und halten nur wenige Sekunden an. Für Klarheit sorgt ein warmes Vollbad (siehe Wehen-Test, >).
ES IST FAST GESCHAFFT
Jetzt, wo der Geburtstermin näher rückt, scheint die Zeit stillzustehen. Vermutlich kommt eine unbändige Sehnsucht auf, endlich Ihr Baby zu sehen. Viele Frauen gehen im Hinblick auf die Geburt eher mit gemischten Gefühlen schwanger und verdrängen den Entbindungstermin lieber. Andere können es kaum erwarten. Je lockerer Sie dem Ereignis entgegentreten, desto leichter kann die Geburt verlaufen. Locker machen können Sie auch Ihren Muttermund – durch Himbeerblättertee. Hebammen empfehlen jeder Schwangeren, ab der 34. Woche täglich drei bis vier Tassen Himbeerblättertee zu trinken (gibt’s in der Apotheke). Dem Kraut wird nachgesagt, dass es den Körper entgiftet, die Muskulatur auflockert und den Muttermund weich macht. Vorsicht damit ist geboten, wenn Sie vorzeitige Wehen, einen bereits sehr weichen oder leicht geöffneten Muttermund haben.
WAS JETZT WICHTIG IST
ab jetzt zwei Vorsorgeuntersuchungen im Monat
falls gewünscht, zur Akupunktur anmelden (mehr Infos siehe >)
vom Arzt ein Attest über den mutmaßlichen Entbindungstermin ausstellen lassen, den benötigt die Krankenkasse
Klinikkoffer bereit?
Babyausstattung komplett?
Formulare organisieren, um Erziehungs- und Kindergeld zu beantragen