Читать книгу Schwangerschaft und Geburt - Birgit Gebauer-Sesterhenn - Страница 33
Die Mutter verändert sich
ОглавлениеIhr ständig wachsender Bauch ist einfach nicht mehr zu übersehen. In den ersten Monaten hat er lange auf sich warten lassen, und nun ist er rund wie eine Kugel. Und mitunter auch ein guter Landeplatz für alles, was beim Essen von der Gabel fällt. Viele Schwangere kleckern beim Essen ungewohnt häufig, denn der Bauch ist so dick, dass zwischen Teller und Mund ein großer Abstand liegt. Ihr Baby isst eben mit …
LANGSAM WIRD’S MÜHSAM
Jede Schwangerschaft ist ein einmaliges Erlebnis – keine Frage. Und auch wenn Sie sich so sehr auf das Baby freuen, muss das nicht bedeuten, dass Sie nicht auch mal frustriert sein dürfen. Etwa dann, wenn der Bauch im Weg ist. Treppensteigen kann anstrengen, weil die eigenen Knochen mehr Gewicht hochschleppen müssen. Nicht zuletzt versperrt der Babybauch die Sicht auf die Stufen (Achtung: Stolpergefahr!). Ganz zu schweigen vom Schuhebinden, (Kompressions-)Strümpfeanziehen oder Reißverschlüsse-am-Stiefel-Schließen. Je nachdem, wie Ihre Umwelt reagiert, kann es außerdem passieren, dass Sie das Gefühl haben, nur noch über Ihren Bauch wahrgenommen zu werden. Wenn es heißt: »Was macht das Baby?« oder »Alles klar im Bauch?«, liegt die Frage nach der eigenen Persönlichkeit nahe. Spätestens jetzt sollten Sie sich ausgiebig um sich selbst kümmern. Lassen Sie die Arbeit ruhen (auch wenn es nicht machbar erscheint), und bitten Sie Ihren Partner um Zweisamkeit – oder gönnen Sie sich ganz allein etwas, das Ihnen Freude macht. Das hebt die Stimmung wieder.
Gut möglich, dass Sie manchmal nicht wissen, wie Sie sitzen, stehen oder liegen sollen. Alles scheint unbequem. Auch für Ihr Kind wird es immer schwieriger, eine angenehme Position zu finden. Inzwischen ist es so groß, dass die Fruchtwassermenge reduziert ist und es kaum noch Purzelbäume schlagen kann. Seine Bewegungen sind vielleicht etwas ruhiger geworden, aber Sie können es trotzdem noch merklich spüren. Auch Sie nehmen weiterhin deutlich zu, in der Woche durchschnittlich ein halbes Kilogramm. Jetzt ist auch die Zeit, in der erfahrungsgemäß die meisten Vorwehen auftreten. Etwa zehn Wehen am Tag sind in dieser Phase der Schwangerschaft unbedenklich. Nach der 32. Schwangerschaftswoche wird es wieder ruhiger.
Ihr Herz pumpt nun gut einen Liter mehr Blut kraftvoll durch das Gefäßsystem, liefert aber nicht die Energie für den Rückfluss zum Herzen. Sauerstoffarmes Blut aus der unteren Körperhälfte muss durch die Venen nach oben transportiert werden, und dabei hilft auch Ihre Atmung. Durch den abwechselnd negativen und positiven Druck in Brustraum und Bauchhöhle wird das Blut nach oben gesogen. Die Muskeln in den Beinen pumpen bei jedem Schritt ebenfalls das Blut nach oben zum Herzen hin. Darum sind eine richtige Atemtechnik sowie regelmäßige Gymnastik für die Beine (Venenpumpe) jetzt unerlässlich. Unterstützend wirken Kompressionsstrumpfhosen oder -strümpfe (siehe >).
JETZT HEISST ES DICHT HALTEN
Die üblichen Schwangerschaftswehwehchen treten nun verstärkt auf: Kurzatmigkeit, Sodbrennen, Juckreiz am Bauch, Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen, Krampfadern und/oder Hämorrhoiden. Was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im zweiten Kapitel ab >. Auch häufiger Harndrang zählt zu den lästigen Beschwerden in den letzten Schwangerschaftswochen. Viele Frauen sind schockiert, wenn sie ihren Urin nicht mehr halten können. Keine Sorge – Sie leiden nicht an einer Blasenschwäche. Grund für die sogenannte Harninkontinenz (inkontinent bedeutet »nicht zurückhalten könnend«) ist die immer größer werdende Gebärmutter, die zu einer Lageveränderung der Harnblase führt. Durch Druck auf die Blase kann es zu unwillkürlichem Urinabgang kommen. Mit Slipeinlagen können Sie sich bis zur Geburt weiterhelfen. Nach der Entbindung kann es durch eine geburtsbedingte Überdehnung der Beckenbodenmuskulatur zum unwillkürlichen Urinabgang beim Husten, Lachen oder Niesen kommen. Meistens ist nach einigen Wochen konsequenter Beckenbodengymnastik, mit der Sie etwa zwei Monate nach der Geburt beginnen sollten, alles wieder beim Alten.
WAS JETZT WICHTIG IST
7. Vorsorgeuntersuchung
3. Screening-Ultraschall
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