Читать книгу Rache - Calin Noell - Страница 16

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Sam

Als ich aufgrund eines Geräusches erwachte, sah ich mich hektisch um und entdeckte den Heiler, der gerade das Zimmer betrat.

»Verzeih. Ich wollte dich nicht wecken. Du hast den Schlaf wirklich nötig«, erklärte er freundlich, und ich entspannte mich ein wenig. Vor ihm hatte ich keine Angst, wusste einfach, dass er für mich keinerlei Gefahr darstellte.

»Kein Problem.« Vorsichtig setzte ich mich auf und schwang langsam meine Beine über den Rand.

»Da du nun schon einmal wach bist, entkleide bitte den Oberkörper. Ich möchte mir die Wunde auf deinem Rücken ansehen«, wies er an, während er Verbandsmaterial bereitlegte.

»Es reicht, wenn ich es ein Stück hochraffe«, antwortete ich bestimmend.

Irritiert betrachtete er mich. »Hör zu, ich bin Heiler und dem Schweigen verpflichtet«, entgegnete er ernsthaft.

»In erster Linie bist du ihr Arzt und nicht meiner. Wem also wirst du loyal gegenüber sein?«, fragte ich nicht weniger herausfordernd.

Er seufzte ergeben. »Ich nehme meinen geleisteten Schwur sehr ernst und würde ihn niemals brechen, es sei denn, das Leben der anderen stünde in Gefahr.«

Ich hatte bereits das Shirt etwas nach oben gezogen und am Bauch zusammengerafft, damit es nicht wieder nach unten rutschte. Auch so bekam er schon mehr als genug von meinen Narben zu sehen.

Er sagte kein Wort, als er sich meinem Rücken zuwandte, doch ich spürte sein kurzes Zögern, bevor er schweigend den Verband entfernte.

»Es heilt gut«, informierte er mich, während er eine Paste auftrug und den Verband erneuerte.

»Danke«, entgegnete ich schließlich und ließ mein Shirt los.

»Ich weiß, dass ich keine Antwort bekomme, trotzdem muss ich einfach fragen: Wie, bei allen Geistern, hast du dir diese Narben zugezogen?«

Ich zuckte mit den Schultern. Der Schmerz war mittlerweile erträglich, auch wenn ich durchaus sein nervöses Zucken bei meiner Bewegung wahrnahm. »Ich bin viel in der Natur unterwegs, allein. Da passiert schon mal das ein oder andere«, wich ich seiner Frage aus, und nach einem langen Blick beließ er es dabei.

Als Arzt war er natürlich nicht blöd. Sicher konnte er Narben, verursacht durch brennende Zigaretten oder eine neunschwänzige Katze von einer harmlosen Schramme unterscheiden, doch das änderte nichts. Ich hatte nicht vor, mich ihm anzuvertrauen.

Wozu auch? Ich bekomme meine Rache und dann ist endlich alles vorbei.

Er erhob sich und verließ den Raum. Nachdem ich kurz das Bad benutzt hatte, kroch ich zurück ins Bett und schlief sofort wieder ein.

Rache

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