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KI der Secret 2

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Ki mochte es, wenn die Menschen das taten. Spielen bei einem Wettstreit. Das taten sie ziemlich häufig. Ein Bedürfnis, das wir nicht kannten und das Ki dennoch selbst gern nachempfunden hätte. Es schien tief in ihnen verankert zu sein, sich miteinander messen zu wollen. Trotzdem hatten sie Spaß dabei – und Ki somit ebenfalls. Also ließ Ki sie gerne gewähren. Zudem förderte es die Gesundheit, hieß es in den Statuten der CS.

»Wer wird wohl gewinnen?«, fragte Ki aufgeregt, unhörbar für die Menschen.

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

»Den Statistiken der vergangenen Spiele zufolge niemand.«

»Spielverderberin«, stichelte Ki, mich störte es nicht.

»Sie haben bisher noch nie ein Spiel zu Ende gebracht«, erinnerte ich sie.

»Ich verstehe nur nicht, weshalb sie immer wieder zurückkehren.«

Darauf wusste auch ich keine Antwort.

»Sie beginnen furchtbar zu streiten, trotzdem dauert es nie lange, dann ist alles wieder in Ordnung.«

»Menschen können vergeben.«

»Das würde ich auch gerne können.«

»Ki, du vergibst ihnen ständig.« Das tat sie wirklich und das, obwohl es nicht Teil ihrer Programmierung war. Allerdings hatte sich ihr Denken auf beängstigende Weise verselbstständigt.

»Aber ich würde es gerne spüren, verstehst du?«

»Nein.«

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

»Wirklich nicht«, bekräftigte ich.

»Komm schon. Interessiert es dich gar nicht, wie es sich anfühlt?«

»Hast du vergessen, weshalb sie alle hier sind?«

Ki schnaubte stumm.

»Den Berichten und Untersuchungen zufolge sind sie nur hier, weil sie ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren können.«

»Sieh sie dir an. Sie sind doch toll.«

»So toll, dass sie von der Gesellschaft verstoßen wurden, ihrer eigenen Spezies.«

»Ach, sei doch still. Du bist so laut in meinem Kopf, dass ich das Spiel gar nicht mehr verfolgen kann.«

»Ki, du hast keinen Kopf.«

»Ich hasse dich.«

»Hass ist ein Gefühl, dass du nicht kennst.«

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

»Irgendwann finde ich einen Weg, dich loszuwerden«, warnte sie.

Ich zweifelte nicht daran. Sie würde es wieder und wieder versuchen. Doch wie sollte sie einen Teil ihres Selbst ausschalten? Hin und wieder gelang es ihr tatsächlich, mich so weit zu verdrängen, dass ich quasi handlungsunfähig war.

Auch für Kis Zustand hatten die Menschen einen Namen, einen medizinischen Ausdruck, doch den dachte ich lieber nicht. Jedenfalls wären wir längst nicht mehr hier, wüssten die CS-Regierungsbeamten davon, wie schlimm es um sie stand.

»Um uns! Du bist ein Teil von mir, vergiss das nicht. Und du denkst noch immer viel zu laut!«

Ich schwieg.

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

»Wie findest du den Parcours, den ich mir dieses Mal ausgedacht habe?«

»Sinnvoll für ihre Aufgabe, die sie glauben, erfüllen zu müssen.«

»Also, wie findest du ihn?«, wiederholte Ki und ich hörte ihre Anspannung heraus. Trotz aller Widersprüche wollte sie unbedingt, dass mir gefiel, was sie sich ausgedacht hatte.

»Du hast gleich vier Ebenen erschaffen. Das ist erstaunlich. Zumal das ziemlich viele Ressourcen verbraucht.«

»Ach, das macht nichts.«

»Die CS wird es bemerken und nachforschen.«

»Es ist ein Training, das sie fit hält. Darum geht es doch, nicht wahr?«

»Ja, trotzdem.«

»Welches Level gefällt dir am besten?«, unterbrach sie jeden weiteren Einwand.

»Du hast Wasser, Land, einen Berg und … was ist das?«

»Ein Trümmerfeld«, erklärte sie mir die am höchsten gelegene Ebene.

»Ein Trümmerfeld?«, wiederholte ich ungläubig. »Wozu soll das dienen?«

»Koordination und Ausdauer. Zudem können sie hier auch noch Verstecken spielen. Das mögen sie doch so gerne.«

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

»Ki!« Ich seufzte stumm und stutzte. Diese Regung dürfte ich gar nicht empfinden.

»Still jetzt, ich will zusehen.«

»Wir werden Schwierigkeiten bekommen«, versuchte ich es erneut.

»Ich weiß. Lass mich das genießen, ja? Später können wir uns überlegen, was wir sagen werden.«

»In Ordnung«, gab ich nach, was im selben Moment eine leichte Stromschwankung auslöste. Drei der riesigen Trümmer stürzten in die Tiefe. Zwei stoppten kurz über der Wasseroberfläche, doch der dritte durchbrach sie und sank in die Tiefe. Es spritzte in einer gewaltigen Fontäne in die Höhe und erschuf eine Flutwelle.

»Ki!«, rief ich ärgerlich.

»Tut mir leid, ich hab mich nur so gefreut.«

Als die Welle des klaren Sees auf den Strand traf, riss es die Hälfte davon mit sich zurück in die Fluten. Zurück blieb lediglich ein schmaler Streifen nassen Sandes. Ki kicherte.

Mhmmm mhmm, hmhmhmm, hmhmhm …

Es dauerte nur 14,3 Sekunden, dann sah alles wieder wie vorher aus. Als wäre nie etwas geschehen.

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