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Gespräch mit einer Siebtklässlerin über ein schwieriges Thema

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Nach der Schule nehmen wir immer den Bus, den sich Highschool und Mittelschule teilen. Einen der Gründe, warum das keine gute Idee ist, habe ich ja bereits erwähnt (weil Danny Nikotinzeug an Zwölfjährige verkauft).

Am ersten Schultag in diesem Jahr wartete auch meine Nachbarin auf den Bus. Sie sah aus, als würde sie sich gleich übergeben.

»Ist dir schlecht, Mary Kate?«, habe ich sie gefragt.

»Ich glaube schon«, sagte sie.

Mary Kate ist ein Jahr jünger als ich, und wir sind gute Nachbarschafts-Freundinnen, aber sie ist ein bisschen zu behütet. Ihre Eltern erlauben ihr nicht, Fernsehen zu gucken, und ein Handy darf sie schon gar nicht haben. Ich verstehe ja, dass die Welt da draußen sehr gefährlich sein kann, aber ein Kind so sehr zu behüten, kann auf Dauer nur nach hinten losgehen. Zum Beispiel, wenn das Kind dann so unglaubliche Angst davor hat, in einem Bus voller älterer Kinder mitzufahren, dass es fast kotzt.

Seit diesem ersten Schultag sitzt Mary Kate auf der Fahrt nach Hause immer neben mir.

»Kröte, hast du was zu essen?«, fragt Danny Mary Kate. Er nennt sie Kröte und mich Frosch. Wir haben keine Ahnung, warum.

»Nein«, sagt sie. Als er nicht hinguckt, schiebt sie ihre Hand in die Außentasche ihres Rucksacks und gibt mir ein Stück Schokolade, leicht angeschmolzen.

»Stimmt das mit dieser Olivia, dass sie, äh, ihre Dings bekommen hat und also einen Unfall hatte und dann gleich gekleiderordnet wurde?«, fragt mich Mary Kate.

»Ja. Das stimmt alles. Ganz schön schrecklich, oder?«

»Passiert das oft?«

»Dass man gekleiderordnet wird? Bis sie uns mit der Klassenfahrt bestochen haben, täglich, stündlich, minütlich.«

»Nein, ich meine Unfälle.« Mary Kate sieht wieder ganz verschreckt aus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie lieber langsam in einem Fass Schokolade ersticken würde, als in der Schule einen Blutfleck auf ihrer Hose zu entdecken.

Ich bringe es nicht über mich, ihr zu sagen, dass ich keine Ahnung habe. »Nein. Wirklich nicht. Aber ich würde mir eine extra Jogginghose ins Schließfach legen, nur zur Sicherheit.«

»Das mache ich.«

Danny streckt den Arm über den Gang und wedelt Mary Kate mit einem Zwanzig-Dollar-Schein vor der Nase herum. »Ich kann sehen, dass du isst, Kröte. Ich gebe dir zwanzig Dollar für einen Schokoriegel.«

»Ich habe keine mehr.« Mary Kate hat auch schreckliche Angst vor Leuten, die vapen.

Danny zieht ein Gerät aus seiner Tasche, das aussieht wie ein USB-Stick, und inhaliert den Dampf. Ich finde das total eklig.

Der Siebtklässler neben ihm, er heißt Ted, stößt ihn in die Seite, weil er auch will. Danny hält ihm das Ding vor den Mund, und Ted saugt daran.

Frosch und Kröte sind so angeekelt, dass sie noch nicht einmal ihre Schokolade aufessen können.

Girl Power!

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