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Kameras und Sensorformate

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Heute sind die Grenzen zwischen Kleinbild, Mittel- und Großformat nicht mehr ganz so klar – und damit auch ihre Einsatzgebiete. Bei Film ist die Auflösung und damit der Detailreichtum des Bildes direkt an die Größe seiner Oberfläche gekoppelt. Je größer die Fläche des Films ist, desto größer seine Auflösung. Bei den heutigen digitalen Sensoren ist das anders. Sensoren verschiedener Größe können die gleiche Auflösung (Anzahl der Pixel) besitzen, und es ist sogar möglich, dass ein großer Sensor eine geringere Auflösung hat als ein kleiner Sensor.

Für die meisten Anwendungen sind, unabhängig von der Größe des Sensors, 20 bis 30 Megapixel mehr als ausreichend. Eine höhere Auflösung ist eigentlich nur dann hilfreich, wenn man plant, Bilder regelmäßig zu beschneiden oder sehr große Drucke anzufertigen. Ich möchte allerdings auch nicht leugnen, dass es sehr befriedigend ist, die Details in einer 50-Megapixel-Landschaftsaufnahme zu genießen. Große Sensoren bieten in der Regel eine bessere Bildqualität, da kleinere Sensoren anfälliger sind für das Bildrauschen und den daraus resultierenden Verlust an Details in der Aufnahme. Wirklich problematisch wird dieses potenzielle Problem allerdings nur in Extremsituationen, z. B. Nachtaufnahmen.

Das System mit dem derzeit kleinsten Bildsensor für Kameras mit Wechselobjektiv ist das Micro Four Thirds-System (MFT). Etwas größer sind die Bildsensoren für APS-C-Kameras, und das, was heute weithin als Vollformat bekannt ist, entspricht in der Größe dem klassischen 35-mm- oder Kleinbildfilm. Sensoren größer als Vollformat fallen in die Sparte Mittelformat. Das Großformat der Filmepoche hat sich nicht wirklich in das digitale Zeitalter retten können (von wenigen kostspieligen Ausnahmen abgesehen), und in der Regel werden heute Mittelformatsensoren in Form eines austauschbaren Rückteils an Großformatkameras benutzt.

MFT


17,3 × 13,0

Formatfaktor 4

APS-C


22,2 × 14,8

Format faktor 1,6

DX


23,7 × 15,6

Format faktor 1,5

Vollformat bzw. Kleinbild


36,0 × 24,0

Format faktor 1

ein Mittelformat


48,0 × 36,0

Format faktor 0,72

Sensorgrößen im Vergleich: MFT, APS-C, DX, Vollformat und ein Mittelformat

Die Größe des Bildsensors beeinflusst neben der Bildqualität auch die Erscheinung des Bildes. Zum einen ist hier die relative Veränderung der Brennweite des Objektivs zu erwähnen. Diese relative Veränderung wird immer in Bezug auf das Vollformat bzw. Kleinbildfilm-Format angegeben. Setzt man z. B. ein 300-mm-Objektiv an eine Vollformatkamera an, verhält es sich wie ein 300-mm-Objektiv an einer analogen Kleinbildkamera in Bezug auf den erfassten Bildwinkel. Auf einer MFT-Kamera, deren Sensor nur halb so groß ist wie der einer Vollformatkamera, verdoppelt sich scheinbar die Brennweite und man sieht den Bildausschnitt, der dem eines 600-mm-Vollformatobjektivs an einer Vollformat- oder Kleinbildkamera entspricht. Tierfotografen ist dieser Effekt sehr willkommen, für Landschaftsfotografen, die gerne Weitwinkelobjektive benutzen, kann er zum Problem werden. Ein 20-mm-Weitwinkelobjektiv wird an einer MFT-Kamera zu einem 40-mm-Normalobjektiv. Der Verlängerungsfaktor für das MFT-Format im Vergleich zum Vollformat ist also 2-fach, für APS-C beträgt er um die 1,5-fach (je nach Kamerahersteller) und für Mittelformatkameras etwa 0,5-fach (ebenfalls herstellerabhängig). Weiterhin beeinflusst die Sensorgröße auch die Schärfentiefe: Je kleiner der Sensor ist, desto größer ist die relative Schärfentiefe. Das bespreche ich in der Einleitung von Kapitel 4, »Kleine Landschaften« (Seite 103), aber noch eingehender.

Licht, Farbe und Form in der Landschaft

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