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5. DAS WIRTSHAUS

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Meine Eltern und die halbe Nachbarschaft trafen sich an lauen Sommerabenden meistens im Wirtshaus, vier Häuser weiter „ich bin noch da…hallo hört mich jemand“ das von einer kleinen recht rundlichen Frau, der Liesel und ihrem hageren Mann Hubertus bewirtschaftet wurde. Fasziniert war ich von der Musikbox meistens stand ich nur davor und schleckte an meinem Waffeleis, ab und zu kam jemand vorbei und warf Geld hinein. Von dem was die Erwachsene so quasselten bekam ich überhaupt nichts mit, ich lebte in meiner eigenen Kinderwelt. Bis auf diese Surrealen Momente in denen ich plötzlich ein Wort hörte, das in einer Beziehung zu einer Person stand die aber nicht anwesend war und dessen Gesicht ich nicht zuordnen konnte, ich wusste nicht um wen es ging, das Wort oder der Satz hieß, er ist ein Freimaurer, he, ich glaube ich fragte noch wer, Antwort, kennst du nicht, geh spielen. Es war alles so verschwommen, ich glaubte zu wissen um welche Person es sich handelte, aber gleichzeitig wurde mir die Zeit des Erfahrens durch eine neue Situation geraubt. Wie an jenem Tag als meine Oma plötzlich zu mir sagte, geh in die Gemeinde Halle, da siehst du deinen Vater zum letzten Mal Kopfsteinpflaster, Auto, tut, tut, quitsch, puch, verwundert blickte ich mich um, meine Eltern waren im Haus, es lagen keine Koffer auf dem Bett. Ich musste wohl mit meiner Oma gegangen sein, denn kurz darauf stand ich in einer großen Halle, umringt von hunderten von Menschen, im Hintergrund spielte Musik. Wie von Geisterhand tat sich eine Gasse vor mir auf und ein Mann mit schwarzem Anzug und glänzenden schwarzen Lackschuhen führte eine Frau die eine Brille trug in die Mitte dieses Raumes. Ich kannte diesen Mann nicht mir fehlte das Gesicht, aber von dem was meine Oma mir so erzählte, musste er ein fantastischer Tänzer sein. Er war der Sohn der Dicken und des Dürren, jene denen auch das Wirtshaus gehörte. Bei ihm soll meine Mutter nach dem was meine Oma so von sich gab, im Hühnerstall Wiener Walzer gelernt haben. Meistens durfte ich bis Sonnenuntergang im Wirtshaus bleiben, danach musste ich ins Bett, wer mich da alles nach Hause brachte und wohin ich ging, weiß ich nicht mehr. An manchen Wochenenden machten die Eltern meines Vaters bei mir Babysitter, ich erinnere mich noch an die Besuche bei ihnen, sein Vater Heiner hatte ein volles rundliches Gesicht, Glatze und im Mund war noch ein einziger Zahn übriggeblieben, der Mann im Mond, vom Beruf wegen Fleisch Anschauer. Seine Späße die er versuchte mit mir zu machen fühlten sich an wie das grunzen einer Sau. Unbehagen überkam mich nicht nur wegen des Penetranten Geruches in der Wohnung, irgendwo hatte ich den gleichen Mief schon einmal gerochen, sondern auch wenn er mich auf seinen Schoß setzte. Meine zweite Oma Else war schmächtig, sehr schweigsam aber nett, sie hatte ihre grauen Haare zu einem Zopf nach hinten zusammengebunden, irgendwie erinnerte sie mich in ihrem Aussehen und ihrer Art an meine Urgroßmutter. Den kalten Apfelstreuselkuchen den es bei jedem Besuch gab bekam ich einfach nicht runter, diese Riesigen, Runzligen, Ledernen Braunen Brocken blieben mir fast im Halse stecken, ich hatte einen richtigen Ekel davor. Immer öfters kam es daher vor, dass ich mich sträubte an den Wochenenden oder Geburtstagen dorthin zu gehen…

Diebe

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