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16. ALLES NUR KLEINGELD

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Ich war ein guter und fleißiger Schüler, ich hatte alles so gemacht wie meine Eltern und Großeltern es wollten. Als ich anfing mit der linken Hand zu schreiben waren sie entsetzt. Es dauerte keine vier Wochen da hatten die mich auf rechts runtergebrochen „ich war ein Musterschüler“ wir waren zu zwölft in der Klasse und hatten zwei tolle Lehrerinnen, es machte richtig Spaß in die Schule zu gehen, ich übernahm sogar zusätzliche Hausaufgaben „ich hatte eine große Zukunft vor mir“ Mit acht Jahren bekam ich ein Brüderchen und bald darauf noch einen Cousin. Um bei dem Thema Kinder kriegen zu bleiben, meinte meine Mutter beiläufig zu mir, dass ich eigentlich kein Wunschkind sei „was“ Ich begann Gedichte zu schreiben und zeichnete Tiere aus Brehms Tierleben ab. Unser erster Fernseher stand auf vier Beinen. Es war ein braun lackierter Holzkasten, den man auch leicht mit einem Schuhschrank hätte verwechseln können. Das erste was ich mir anschauen durfte war die Mondlandung, danach die Boxkämpfe von Mohamed Ali. Meine Lieblingsserien Rin Tin Tin, Lassie, Flipper, Fury, Stanley Bemish (als er die Pille nahm) Daktarie, Maxwell Smart. Meine Lieblingsdarsteller waren Doris Day, Gary Grand und Rock Hudson bevor er sich zu Männern hingezogen fühlte, irgendwie brachte ich das nicht zusammen im Film spielte er den smarten Familien Mensch und auf einem anderen Planeten war er schwul „Kinder begreifen das nicht, die denken immer noch das wäre alles eins“ auch war mir nicht bewusst das sie sterblich waren. Zum ersten Mal wurde ich unbewusst mit Wiedersprüchen konfrontiert, konnte aber damit natürlich noch nichts anfangen die Erwachsenen Welt verwirrte mich zu tiefst. Mein Lieblingsessen, Kartoffelklöße und Gulasch, Lieblingsbücher Karl May (durchs wilde Kurdistan) die Schatzinsel, Kapitän Drake (Pirat der Königin) Comics Donald Duck, Daniel Düsentrieb, Fix und Foxy, Gebrüder Grimm, Wild West Romane Lassiter, Lieblingstiere Tiger, Pferde, Elefanten, Bären, Gänse, Otter, Hühner, Fische, Frösche, Glühwürmchen eigentlich alle. Meine Oma war von Beruf Schneiderin und bewahrte ihr Kleingeld in einem Vitrinen Schrank der in ihrer Nähkammer stand auf. Mein Opa und mein Onkel waren Elektriker, meine Oma war eine Einser Schülerin, sie hatte in allen Fächern eine Eins „unglaublich“ doch wegen der damals schwierigen Zeit konnten ihre Eltern sie nicht auf das Gymnasium schicken, ihnen fehlte schlichtweg das Geld, was für ein Verlust. Sie war nicht nur sehr klug, sondern auch Weise. Ihr Kleingeld sammelte sie in einer Tee Dose die in besagter Vitrine stand. Jede Woche bekam ich zwei Mark Taschengeld von meinen Eltern und eine Mark von meiner Oma, da sie meinen Cousin und mich gleich behandeln wollten viel es nicht auf, als sie kleine Schokoladen Täfelchen neben die Tee Dose legte, wohl wissend das ich schon in die dritte Klasse ging und das Taschengeld bei weitem nicht ausreichte. Staunend blickte ich auf meine Klassen Kameraden die teilweise mit zehn, zwanzig und fünfzig DM Scheinen in die Schule kamen, um es fast ebenso schnell an unserem Kiosk wieder für Softeis, Cola, Comics, Brausestäbchen, Gummibärchen, Sammelbilder, Mohnstückchen Gott weiß was auszugeben. Meine Oma machte sich meine Neugier zu nutzen, damals wühlte ich in allen Schränken, wollte alles Wissen und Erkunden, wahrscheinlich hat sie mich mit diesem Trick vor dem richtigen Klauen abgebracht. Einmal jedoch ging das Ganze aber richtig nach hinten los, als meine Eltern mich erwischten, wie ich meinem Bruder Geld aus seinem Plastikschwein stehlen wollte. Die machten mich so sowas von platt, als hätte ich einen Geldtransporter überfallen. Von Schuldgefühl und Scham übermannt, einem knapp zweijährigen das Taschengeld klauen zu wollen, machte ich von nun an einen großen Bogen um sämtliche Geld Depots…

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