Читать книгу Diebe - Charles Pilgrim - Страница 28

21. MEIN KAMPF

Оглавление

Von 1969 – 1974 gab es Wochen in meiner Kindheit da wollte ich nicht mehr in die Schule gehen, die täglichen Kämpfe mit den Neuen hatten mich ausgezehrt und lustlos gemacht. Nur mit Engelszungen konnte meine Mutter und Oma mich überreden in die Schule zu gehen. Einmal hörte ich meine Mutter zu meinem Vater sagen „ich kann ihn doch nicht hinschlagen“ Als das Thema wieder auf den Tisch kam sagte mein Vater „mich hat mein Vadder (das ein zahnige Schwein) mit dem Ledergürtel so verdroschen, dass ich die Wände hochgerannt bin“ Auch mein Opa erzählte erschütterndes, er sei mit dem Kleiderbügel gezüchtigt worden. Das machte auf mich den Eindruck, als seien sie noch Stolz (Hochmut kommt vor den Fall ) auf das, was sie erleiden mussten „ Wahre Helden kennen keinen Schmerz“ und ich solle mich nicht so anstellen, da sie das Recht auf ihrer Seite wähnten und sie ja damit aufgewachsen waren. Das war damals gang und gebe in den Familien, das die Hand vor dem Worte erschallte. Scheiß Krieg, Scheiß Nazis, Scheiße, Scheiße, Scheiße…

Das Ganze erreichte seinen Höhepunkt als ich den Sprung nach der vierten Klasse nicht in die Realschule schaffte und den Eignungstest ein Jahr später auch noch vermasselte, bekam ich die Häme der nicht von dieser Erde stammenden volle Breitseite ab. Sie kannten das Zuhause nicht das einem Gebetsmühlen artig eintrichterte auf eine Weiterführende Schule gehen zu müssen. Ich konnte und wollte nicht mehr, die hatten mir den Nerv gezogen, ich fühlte mich wie in einem Fieber Wahn aber keiner bemerkte es „keiner“ Mein damals bester und einziger Freund mit dem ich schon zusammen in den Kindergarten gegangen war, besuchte die Parallelklasse. Damals legte man bei der Neuzuteilung ohne Sinn und Verstand, sogenannte Stadtquartranden (Bezirke) fest die quasi über das Schicksal ganzer Generationen bestimmten. Freundschaften wurden zerstört und Kriege geschürt. Er hatte Glück, in seiner Klasse gab es nur alte Bekannte und keine Probleme, über seinen guten Notendurchschnitt in die Realschule zu gehen. Die Demarkationslinie unterteilte unser Kaff in einen Nord bzw. Süd Bezirk, da der Süd Bezirk größer und die Klassenstärke ausreichend war, wurden keine Schüler von Umliegenden Dörfern Zwangsintegriert „Oh Beata Maria Virgo wo bist DU“ Noch zu erwähnen wäre, dass ich Zweisprachig aufwuchs, ja „einmal Platt, Zuhause und Hochdeutsch in der Schule“

Diebe

Подняться наверх