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34. MUTTER HAT DIE HOSEN AN, OMA WAR DIE CHEFIN UND WAS SONST SO LOS WAR

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Meine Mutter war das Herz, mein Vater der Darm, was nichts Anderes bedeutete, als das meine Mutter die Hosen anhatte und sagte wo es langging. Jedoch hinkte dieser Vergleich etwas, denn sie trug sowohl die Hose als auch den Gürtel, der sich immer enger um seinen Hals zog „was für ein Elend“ er durfte seine freie Zeit mit meinem Bruder und mir verbringen. Mit vierzehn besuchte ich den Konfirmationsunterricht der Evangelischen Kirche, diese hatte die Schüler wegen der hohen Teilnehmerzahl (Geburtenstarker Jahrgang) in eine Nord, Mitte und Südgruppe aufgeteilt. Die Grenze verlief genau durch unsere Hauptstraße, die somit das Dorf teilte. Alle meine Freunde die ich aus dem Verein kannte wohnten natürlich in der Mitte oder im Süden. Die einzigen bekannten Gesichter waren die zwei Mädels aus der Nachbarschaft, denen ich den Mondstein geklaut hatte (ich nannte ihn Mondstein, wegen seiner großen Anziehungskraft die er auf mich ausübte) Die beiden hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, nach dem sie mich nach unserer gemeinsamen Grundschulzeit um Längen überholt hatten und aufs Gymnasium wechselten, unteranderem waren sie es auch die meine Mutter mir gerne immer mal wieder aufs Brot schmierte. Ja und was die lernen und eine davon „wohl die hübschere von beiden“ spielte sogar Klavier und Blockflöte, oder war es Saxofon. Und last but not least trat sie gemeinsam mit ihrem Vater (Musiklehrer) bei Konzerten auf, super, bla, bla, bla. Die sind auch nicht Missbraucht und von einer Bande von Wahnsinnigen über Jahre gemoppt worden und höchstwahrscheinlich hatten sich ihre Väter auch besser im Griff. Nach anfänglichem Zähneknirschen und einem klammen Gefühl, fing das Ganze an mir Spaß zu machen wir bekamen ein DIN A5 Büchlein mit Textfragen, hinter jeder Frage war eine gepunktete Linie…auf dieser sollten wir die Antwort eintragen. Ich war gut in Geschichte, aber in Religion, wir hatten zwar einen tollen jungen Pfarrer und ich lernte und lass viel, aber, erwähnte ich, dass ihr Vater auch Religionslehrer war und ganz neben bei auch noch die Kirchenorgel spielte. Sie wusste alles, meinen letzten Rest an Selbstwertgefühl den ich mir durch den Sport wieder erarbeitete, war tief unten im Keller angekommen. Ich füllte das Büchlein dann noch bis zur Hälfte aus, danach war es plötzlich verschwunden…

Ich war froh als es nach dem Gruppenfoto vor der Kirche, ich trug einen braunen Samtanzug, am Hals hing eine weiß gepunktete Krawatte auf braunem Untergrund, endlich in die Wirtschaft ging. Ich freute mich schon auf die Geldgeschenke. Ich benötigte vierhundert und fünfzig DM für eine Herkules M 1 (Mofa) am Ende kamen nicht einmal dreihundert und fünfzig DM zusammen. Meine Verwandtschaft honorierte wohl auch noch meine Schulischen Leistungen. Tage nach dem großen Kassensturz sprachen meine Freunde von aberwitzigen Summen, so machten dreitausend DM und mehr die Runde. Ich hörte wohl nicht recht, tiefer konnte ich jetzt nicht mehr fallen. Vieleicht war das der Grund warum ich meinem damals siebenjährigen Bruder einen recht handlichen Aschenbecher aus Glas gegen seinen Kopf warf. Wir saßen im Wohnzimmer, keine Ahnung was mich dazu veranlasste bzw. geritten hatte, womöglich ein black out. Ich lauschte meinen Worten die da sagten, glaubst du mir nicht, dass ich dich mit dem Teil am Kopf treffe, das ging eine Weile so hin und her, bis dann auf einmal mein Bruder schreiend aus dem Zimmer rannte. Meine Mutter kam herein, schrie mich an (bist du noch ganz klar im Kopf) und das zurecht. Gott sei Dank hatte ich ihn nicht voll getroffen, es gab Momente in meinem jungen Leben da kam ich dem Wort Bereuen sehr nahe…

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