Читать книгу Die Kolonie Tongalen - Chris Vandoni - Страница 19

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12.

Christopher und Michelle saßen in einem Taxigleiter und ließen sich zu ihrem Apartment fahren. Das Gefährt wurde vollautomatisch gesteuert. Man brauchte lediglich über ein Touchscreen-Display das gewünschte Fahrziel einzugeben und die Bezahlung abzuwickeln.

Fahrzeuge wurden durch Leitsysteme gelenkt. Das manuelle Steuern war nur noch auf privaten Grundstücken oder auf Nebenwegen möglich, wo es keine Leitsysteme gab.

Michelle blickte immer wieder aus dem Rückfenster, um sich zu vergewissern, dass sie nicht verfolgt wurden. Doch bisher schien das nicht der Fall zu sein.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten sie ihr Ziel und stiegen aus. Michelles Apartment lag etwas außerhalb des Stadtzentrums in einem ruhigeren Viertel.

Als sie die Tür öffnete, bot sich ihnen ein chaotisches Bild. Die Wohnung bestand aus einem großen Raum, der als Schlaf- und Wohnzimmer diente, und einer zusätzlichen kleinen Kochnische. Im Hintergrund gab es ein kleines Badezimmer mit einer Dusche.

Michelle hatte diese möblierte Wohnung mit wenigen Gegenständen gemütlich eingerichtet gehabt, doch nun lag alles verwüstet und wild verstreut auf dem Fußboden. Schranktüren standen offen, Schubladen waren herausgezogen.

Eine Weile blieben sie in der Tür stehen und sahen sich das Durcheinander an. Dann machte sie den ersten Schritt, bückte sich und hob ein paar Gegenstände auf, die anscheinend noch intakt waren.

Wenn man vom Chaos absah, waren bei diesem Einbruch erstaunlich wenige Gegenstände kaputt gegangen.

»Da hat jemand anscheinend etwas ganz Bestimmtes gesucht«, unterbrach Christopher die Stille. »Hast du eine Ahnung, was das gewesen sein könnte?«

»Nein, ich besitze nichts Wertvolles und auch nichts, was so besonders wäre, dass man es stehlen müsste.«

»Ein gewöhnlicher Einbruchdiebstahl war das bestimmt nicht. Ist dir schon aufgefallen, ob etwas fehlt?«

»So auf den ersten Blick gesehen vermisse ich nichts.«

»Vielleicht wollte sich der Einbrecher nur vergewissern, ob du im Besitz eines bestimmten Gegenstandes bist.«

»Ich wüsste nicht, was das sein sollte.«

Michelle hatte damit begonnen, ihre Sachen zusammenzusuchen und sie in eine Tasche zu packen. Da sie nicht viel besaß, war dies schnell erledigt.

Nach einer knappen halben Stunde standen sie auf der Schwelle der Wohnungstür und ließen ihre Blicke noch einmal durch den Raum gleiten. Für Michelle bedeutete dies der Abschied von einer Umgebung, in der sie für eine gewisse Zeit gelebt hatte. Aber es machte nicht den Anschein, als würde sie ihr nachtrauern.

»Gehen wir«, sagte sie kurz und emotionslos und schloss die Tür. Sie packten die beiden Taschen und verließen das Haus.

Der Mann saß in einem geschlossenen Gleiter mit getönten Scheiben. Er beobachtete, wie Michelle und Christopher das Haus betraten und es nach einer halben Stunde wieder verließen.

Unmittelbar bevor sie hier eingetroffen waren, hatte er das Apartment durchsucht, den bestimmten Gegenstand jedoch nicht gefunden. Er nahm an, dass sie ihn bei sich trug. Er hatte damit gerechnet, dass sie hier auftauchen würde und sich das Problem einfach lösen ließ. Dass sie aber in Begleitung erschien, verkomplizierte die Sache.

Als er sah, wie Michelle und Christopher mit dem Taxigleiter losfuhren, folgte er ihnen in sicherem Abstand. Vielleicht ergab sich später noch eine weitere Gelegenheit, ihr den Gegenstand abzunehmen, denn er durfte das Ziel auf keinen Fall erreichen.

Die Kolonie Tongalen

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