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3.3 Epidemiologie

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Nach DSM-5 tritt die Zwangsstörung in 25 % der Fälle bei Erwachsenen vor dem 14. Lebensjahr auf, häufig also um die Adoleszenz. Die Schwierigkeiten werden aber zuerst noch längere Zeit vor der Umwelt verborgen gehalten. Dies lässt auf eine größere Häufigkeit dieser Störung bei Kindern und Jugendlichen schließen. Die ersten epidemiologischen Untersuchungen stellten aber nur eine geringe Häufigkeit von Zwangsstörungen bei Kindern fest. Auch bei psychiatrisch behandelten Kindern und Jugendlichen wurde eine echte Zwangsstörung früher relativ selten, nämlich bei etwa 1 % der Behandlungsfälle diagnostiziert.

Neuere epidemiologische Untersuchungen kommen allerdings zu einer deutlich größeren Häufigkeit von Zwangsstörungen unter Kindern und Jugendlichen, und zwar 0,1 bis 3,6 % (Goletz, Döpfner, & Roessner, 2018). Einige andere epidemiologische Untersuchungen schätzten die Häufigkeit unter Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen (18-Jährige) sogar als etwas größer (4 %) ein (Douglass et al., 1995).

Weitere WissenschaftlerInnen betonen, dass nur ein geringer Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen (ca. 20 %) wegen der Beschwerden eine Behandlung in Anspruch nimmt (Henin & Kendall, 1997). Epidemiologische Untersuchungen berichten, dass die Häufigkeit des Vorkommens bei Kindern und Jugendlichen nach den Angaben der Eltern unterschätzt wird und dass es wohl eine noch größere Häufigkeit von subklinischen Zwangsstörungen gibt (Atladottir et al., 2015).

Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter

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