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4.6 Diagnostik
ОглавлениеNach Rosner und Steil (2013) müssen bei der Diagnostik einer PTBS bei Kindern und Jugendlichen drei Bereiche berücksichtigt werden. Dabei handelt es sich um das prätraumatische Funktionsniveau des Kindes, das traumatische Ereignis selbst und dessen Folgen für das Kind und seine Umwelt.
Um einen möglichst detaillierten Einblick in die Symptomatik zu gewinnen, sollten im diagnostischen Prozess verschiedene Informationsquellen einbezogen werden. Neben subjektiven Angaben des betroffenen Kindes sollten Angaben weiterer, dem Kind nahestehender Personen (z. B. Eltern/Bezugsperson, LehrerInnen, Freunde/Freundinnen), die meist auch externalisierende Probleme beschreiben, hinzugezogen werden. Ergänzende Informationen wie Gerichtsunterlagen und Verhaltensbeobachtungen sollten auch genutzt werden.
Es wird empfohlen, Kinder und Bezugspersonen getrennt voneinander zu befragen, da nachgewiesen wurde, dass die Angaben von Bezugspersonen und Kindern zur PTBS-Symptomatik in vielen Fällen nicht übereinstimmen bzw. dass die Bezugspersonen die Symptomatik häufig unterschätzen (Dyb et al., 2009; Tingsull et al., 2015). Es handelt sich bei diesen Befragungen meist um strukturierte Interviews oder Fragebögen. Der Tabelle 1 können deutschsprachige Instrumente zur Erfassung der PTBS entnommen werden (Seite 67).