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1 Ursprung und Entwicklung des Verfahrens

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»Die Feststellung, dass Patienten Familien haben, ist wie die Feststellung, dass ein krankes Organ Teil eines Menschen ist. Beides scheint zu offensichtlich zu sein, als dass es diskutiert würde, doch wurde lange keine dieser Feststellungen durch medizinische Berufe anerkannt.« (Richardson 1945)

Mit diesem Zitat machte Henry B. Richardson als Direktor der Joshia Macy Jr. Foundation in New York, der ersten US-amerikanischen Stiftung zur Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen, die Bedeutung des familiären Systems in der gesundheitlichen Versorgung deutlich (Richardson 1945). In einer ersten Kooperationsstudie arbeiteten multiprofessionelle Teams mit dem Ziel zusammen, die gesundheitsbezogene Versorgung von Patientinnen und Patienten und ihren Familien als betroffene soziale Systeme zu verbessern. Gesundheit und Krankheit wurde erstmalig explizit als Teil komplexer Wechselwirkungen zwischen einzelnen Menschen und familiären sowie gesellschaftlichen (Sub-)Systemen verstanden. In diese Zeit fallen auch die frühen Modelle der Familientherapie. Sie orientieren sich stark an psychoanalytischen, humanistischen und kognitiv-verhaltensbezogenen Strömungen. Das heutige Verständnis der Systemischen Therapie entwickelte sich etwas später in den 1960/70er Jahren. Die Systemische Therapie grenzte sich dabei zunehmend von der z. T. Teil stark pathologisierenden Haltung der frühen Familientherapeutinnen und -therapeuten ab, öffnete sich verstärkt der Frage der Sinngebung und damit der Funktion spezifischer Interaktionsmuster in betroffenen sozialen Systemen i. S. systemtheoretischer sowie konstruktivistischer Ansätze und kybernetischer Modelle.

Systemische Therapie

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