Читать книгу Systemische Therapie - Christina Hunger-Schoppe - Страница 21

1.2.3 Hierarchien und Macht

Оглавление

Auch die US-amerikanischen Psychotherapeuten Jay Haley (1923–2007) und Cloé Mandanes (*1940) fokussierten stark auf die therapeutische Beziehung und das Therapeutensystem als wichtige Wirkfaktoren (Haley 1977, 2011; Madanes 2018). In Supervisionen berücksichtigten sie stets die therapeutische Beziehung in der Reflexion von Verstrickungen sowohl innerhalb eines betroffenen sozialen Systems als auch desselben mit seinen sozialen Umwelten. Störungen werden als Ausdruck von (oftmals geheimen) Koalitionen zwischen zwei Parteien mit unterschiedlichem Status verstanden, d. h. einem höherstehenden Systemmitglied (z. B. Mutter, Therapeutensystem) und einem Mitglied niedrigerer Hierarchiestufe (z. B. Sohn, Praktikantin) gegen eine gleichrangige, jedoch ausgeschlossene dritte Partei (z. B. Vater, Reflektierendes Team) (Perverse Dreiecke). Symptome bilden den Kristallisationspunkt eines sozial eingebundenen und bedeutungsvollen Geschehens (z. B. Ersatz des Vaters, Ersatz der Meta-Perspektive). Die systemische Problemaktualisierung (Enactment) erlebt hier ihren Höhepunkt. Ebenso greift das Therapeutensystem stark steuernd in das Therapiegeschehen ein. Es nutzt sein Wissen und seine Reflexion über reziproke Interaktionen in dem betroffenen sozialen System, von dem es sich selbst als Teil begreift, um überlegt zu agieren und festzulegen, was wann wie in der Therapie geschehen soll. So können Schlüsselmomente durch Unterbrechungen, Innehalten und deutliches Konnotieren herausgegriffen und zur Analyse gestellt und interventive Eingaben, wie z. B. zwischen den Therapiesitzungen zu erledigende Aufgaben, gemacht werden (Strategische Familientherapie; Ordeal Therapy), die das System verstören und damit für Veränderungen öffnen sollen.

Systemische Therapie

Подняться наверх