Читать книгу Der Herzensdieb 3 - Christina Schwarzfischer - Страница 6

Оглавление

Kapitel 4

Am darauf folgenden Tag zur Mittagszeit war Johannes der Erste, der im Konferenzsaal zu Essen begann. Danach verließen Peter, Rainer, Janina und Melissa mit ihren gefüllten Tellern die Küche. Dabei beobachtete ich, wie sie Johannes in großem Bogen umgingen und sich an einen anderen Tisch setzten. Raven und ich waren gerade auch aus der Küche gekommen. Sie achtete nur auf unser Baby in ihren Armen, während ich unsere gefüllten Teller in den Händen hielt. Darum stupste ich sie mit meinem Ellenbogen leicht an, worauf sie mich ansah und ich mit einer allessagenden Geste in Richtung Konferenzsaal wies. Raven hatte verstanden. Ohne die vier auch nur anzusehen, setzten wir uns zu Johannes an den Tisch. Peter guckte mich dabei unschuldig fragend an, worauf er einen bösen Blick von mir zurückerhielt. Die restlichen Diebe, bis auf Vater, dem die Situation ebenfalls aufgefallen war und meiner Mutter, setzten sich zu Peter und Rainer. Hanna und Maya, jedoch, entschieden sich nach einer Weile, sich zu uns an den Tisch zu setzen. Johannes wollte von manchen eben einfach nicht akzeptiert werden. So war es eben leider.

Seit Johannes zu uns gekommen war, war irgendwie alles anders geworden - beinahe unheimlich... Es wurde nur mehr selten wirklich geredet, sondern beinahe nur noch geflüstert und geheimnisvoll getuschelt, teils gemurmelt und sogar genuschelt. - Und zu meinem eigenen Entsetzen bemerkte ich, dass ich selbst auch immer mehr damit anfing! Aus irgend einem Grund schien Johannes keiner so richtig über den Weg zu trauen, ja sogar zu fürchten. Und dieser Grund war wohl sein Aussehen. Nur Hanna schien das nichts auszumachen.

„Ich habe schon jede Menge Hässliches gesehen“, erwähnte sie erst vor Kurzem in einem Gespräch mit mir über Johannes. „Mein Großvater sah kurz vor seinem Tod weitaus schlimmer aus als Johannes. Er hatte die schwarzen Pocken.“ Das erklärt wohl auch, dass sich die beiden schnell anfreundeten. Übrigens mochten ihn die beiden Katzen, die uns Dietrich gegeben hatte, ebenfalls. Mit Tieren konnte er wirklich toll umgehen!

Ich selbst kann jedoch sonst nicht recht viel mehr darüber sagen, da ich zu sehr mit meiner süßen Tochter beschäftigt war. Raven und ich hatten beschlossen, sie nach ihrem Großvater Alessandro zu benennen. Darum einigten wir uns auf den Namen Alexa, was meinem Vater geradezu eine gewaltige Ehre war. Alexa war, wie sich schon ein paar Tage nach ihrer Geburt herausgestellte, ein sehr ruhiges Kind. Sie war nicht anspruchsvoll und schrie nicht oft. Das war aber auch gut so, weil sie sonst nachts die ganze Diebesgilde wach gehalten hätte, da wir alle ja in einem großen Raum schliefen. Vor ihrer Geburt hatten wir schon gedacht, wir müssten unser Bett in die Rumpelkammer schieben, doch das war dann glücklicherweise gar nicht nötig. Auch Skyla und Dietrich waren in den letzten Tagen mal vorbeigekommen, um sich unser Baby anzusehen und sich nach Johannes zu erkundigen, der ohne ihre Hilfe wohl nicht mehr leben würde. Johannes wusste das auch wirklich sehr zu schätzen und bedankte sich ausführlichst beim königlichen Paar.

Der Herzensdieb 3

Подняться наверх