Читать книгу Der deutsche Wortschatz - Christine Römer - Страница 12

2.2 Das phonetisch-phonologische Wort

Оглавление

Ein ausgesprochenes Wort ist im Deutschen dadurch bestimmt, dass es aus einer zusammenhängenden Kette von Sprachlauten besteht. Wortphonetisch-phonologischesDie gebrauchsbasierte Betrachtung des sprachlichen Wissens nimmt an, dass das „lautliche Wissen […] nicht nur aus abstrakten Segmenten oder Merkmalen, sondern aus konkreten und detaillierten Einheiten“ besteht. Bergmann (2018, S. 10) Bergmann, P.Dies wird durch das leistungsstarke menschliche Gedächtnis möglich. Pinker (2000) Pinker, S.verdeutlicht dies an den unregelmäßigen, starken Verben (wie singen, sang, gesungen), die gelernt und somit eingeprägt werden müssen. Diese Verbindung wird nicht nur in der Morphologie sondern auch in der Aussprache von Wörtern deutlich, beispielsweise bei Ortsnamen. Wir sprechen deshalb auch vom phonetisch-phonologischen Wort, da eine Verbindung von phonetischer, realisierter Substanz und phonologischer, abstrakter Funktion existiert.

Die gesprochenen Wörter können segmentiert werden, die Laute, Silben und Akzente sind die wesentlichen Teile. Dabei sind einige Laute (Phoneme) Phonemeaufgrund ihrer distinktiven (unterscheidenden) Merkmale für die Bedeutungsdifferenzierung von Relevanz. Sie führen dazu, dass sich verschiedene Wörter in ihrem Klang unterscheiden. Beispielsweise ist dies bei den Wörtern in (2.1) der Fall. /H/, /G/, /M/ sind hier bedeutungsdifferenzierend (im Deutschen gibt es etwa 20 Konsonanten- und 16 Vokalphoneme).

(2.1) a. Hut /hu:t/ b. Gut /gu:t/ c. Mut /mu:t/

Es ist aber nicht so, dass unterschiedliche Bedeutungen immer mit unterschiedlichen Klangbildern verknüpft sind, wie das auch in (2.2) der Fall ist. Bank

(2.2) Bank /baŋk/ (‘Sitzgelegenheit’ vs. ‘Geldinstitut’ vs. …)

Die Sprachbenutzenden erkennen die Wörter aufgrund der gespeicherten LautbilderLautbilder. Dies zeigt sich darin, dass Wörter durch prosodische Mittel, beispielsweise mit einer Akzentsetzung, hervorhebbar sind. In der Regel wird das mündliche Wort als eine prosodische Einheit charakterisiert, wie bei Meibauer (2002, S. 17)Meibauer, J., der Folgendes ausführt: „man benötigt […] einen Wortbegriff, der sich auch in Bezug auf die gesprochene Sprache bewährt. Dies könnte man dadurch erreichen, dass man Grenzsignale wie Wortakzent oder Sprechpausen zwischen zwei Wörtern in die Definition einbezieht. Man kann dann vom phonologischen Wort sprechen.“ Das eigentliche Problem besteht aber darin, dass es diese Grenzsignale objektiv nicht gibt und Pausen eher die Ausnahmen sind.

Der deutsche Wortschatz

Подняться наверх