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Vorbemerkungen

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Man kann die Sprache mit einem ungeheuren Gewebe vergleichen, in dem jeder Theil mit dem anderen, und alle mit dem Ganzen in mehr oder weniger deutlich erkennbarem Zusammenhang stehen.

(Wilhelm von HumboldtHumboldt, W. von)

Das Studienbuch Der deutsche Wortschatz, das jetzt in einer deutlich überarbeiteten, zweiten Auflage vorliegt, basiert auf dem Studienbuch Lexikologie des Deutschen. Eine Einführung (Römer und Matzke 2005) und stellt das komplexe Phänomen deutscher Wortschatz vor, indem dieses aus verschiedenen inhaltlichen und methodischen Perspektiven betrachtet wird.

Es verdeutlicht auch, dass das Lexikon keine bloße Anhäufung von Fakten, Merkmalen und Idiosynkrasien (Irregularitäten) ist, dass das richtige Verstehen und Bilden sowie die angemessene Verwendung von Wörtern mit Regeln, Konventionen, Restriktionen sowie Traditionen und Entwicklungstendenzen verknüpft ist.

Das Studienbuch setzt keine speziellen linguistischen Vorkenntnisse voraus. Es versucht, eine Verbindung zwischen den aktuellen wissenschaftlichen Diskussionen zum Wortschatz und dem tatsächlichen Wortwissen im Sprachgebrauch und -lernen herzustellen. Es verfolgt einen interaktiven Ansatz: Da nicht alle relevanten Themen im Rahmen eines Lehrbuchs in der gesamten Breite und Tiefe dargestellt werden können, werden die nach Meinung der Verfasserin wichtigsten Themen ausgeführt und Hinweise auf Ergänzungsquellen gegeben (mit „Siehe weiter …“).

Das Lehrbuch ist sowohl zum Selbststudium als auch als Grundlage für Lehrveranstaltungen zum Wort und dem deutschen Wortschatz geeignet. Dem Text sind zu jedem Kapitel Hinweise auf weiterführende Literatur und Aufgaben zur Anwendung des Dargelegten beigefügt. Die Lösungshinweise sind unter www.meta.narr.de/9783823382881/Loesungen_Studienbuch.pdf zu finden.

Mit der Neufassung des Themas „Wortschatz“ soll zum einen den Veränderungen zur modularen Organisation der Lehre an den Hochschulen im deutschsprachigen Raum und zum anderen der wissenschaftlichen Entwicklung Rechnung getragen werden. Deshalb ist ein eigenständiger Teil zu „Wortstruktur und Regeln der Wortbildung“, der in den Vorgängerversionen von Brigitte Matzke Matzke, B.verfasst wurde, nicht mehr enthalten. Anstelle dessen wird in den neu verfassten Kapiteln 3 (Komplexe Wörter) und 9 (Aktuelle Entwicklungen im deutschen Wortschatz) auf Phänomene der Wortbildung eingegangen. Die vertretenen Konzepte zur Wortbildung hat die Verfasserin in dem UTB-Buch Morphologie der deutschen Sprache (Römer 2006) Römer, C.ausführlicher dargelegt. Da die Wortschatzforschung Wortschatzforschungin den letzten Jahren wieder verstärkt in den Blickpunkt gerückt ist, wurde ein Kapitel zur Wissenschaft vom Wortschatz (Kapitel 1) eingefügt, das die Erweiterungen der Erkenntnisinteressen und Methoden der Lexikologie ins Zentrum stellt.

Hinzugekommen ist auch ein Index zu den besprochenen Lexembeispielen (ohne die Phraseologismen aus Kapitel 4). Wie auch beim Sachregister und dem Index der Namen werden nur die relevanten Begriffe und davon die wichtigsten Textstellen genannt. Deshalb wird bei Beispielgruppen nur ein Beispiel angeführt. Ein wichtiges Prinzip der neueren Linguistik ist, dass man Aussagen belegt und die Beispiele in einem Kontext verwendet; diejenigen, die aus dem Internet stammen, werden nur in den Fußnoten nachgewiesen. Auf eine „geschlechtergerechte Sprache“ wird im Text aus ökonomischen Gründen verzichtet. Beim tradierten generischen Maskulinum sind nicht männliche Referenten mit gemeint. Das generische Maskulinum wird als die vom Sexus abstrahierende Ausdrucksform verwendet. Sprachegeschlechtergerecht

Bedanken möchte ich mich bei Brigitte Matzke Matzke, B.für die sehr gute Zusammenarbeit und ihr viel Erfolg auf ihrem neuen Arbeitsgebiet der Musikwissenschaft wünschen. Dankbar bin ich den Studentinnen und Studenten, die in den Lehrveranstaltungen Hinweise und Verbesserungsvorschläge eingebracht haben; Susanne Wiegand Wiegand, S.für die Anregungen zur Umsetzung in der Lehre und dem Gunter Narr Verlag für die Lektorierung.

Jena, August 2019 Christine Römer

Der deutsche Wortschatz

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