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10. Gute Jobs

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Auf den Weg zurück ins Village erwischt mich Stellas Bruder am Handy und fragt, ob ich am Wochenende im Stuzzicadenti aushelfen könnte.

„Du weißt Stella ist weg und zu allem Unglück hat die Kuh auch noch Marcus ins Verderben gestürzt und nach Neapel mitgenommen“, sagt Nicola, sein Ton ist unmissverständlich verächtlich was seine Schwester betrifft. „Bitte lass mich nicht hängen, wir haben am Samstag eine große Gesellschaft.“

Ich sage gleich mal zu, eine Hand voll Dollar kann nicht schaden.

„Übrigens, was ist mit dem steilen Hasen an deiner Seite?“ fragt Nicola.

„Du meinst Suzie Q.?“

„Ja, klar, die Zuckerpuppe, die dauernd in Lederhotpants rumläuft.“

„Was soll mit ihr sein?“

„Falls die Zuckerpuppe nicht zwei linke Hände hat, nimm sie doch bitte mit. Wir brauchen unbedingt ein anständiges Mädchen im Service, das zieht die Kerle an und wir haben nicht eines. Du hast ja gar keine Ahnung was das für ein Verlust ist, dass Stella sich in dieses vermaledeite Neapel abgesetzt hat“, jammert Nicola herum, als hätte jemand die Kasse geklaut, was nur so eine Redensart ist, denn im Stuzzicadenti zahlen alle mit der Kreditkarte.

Ich denke sofort an Michelle, die kann so einen Job dringender brauchen, als die Prinzessin auf der Erbse die Suzie Q. genannt wird.

Ich sage, dass ich Suzie Q. fragen werde, verspreche aber noch nichts. Wenn ich zu Hause bin werde ich Stella im Vorfeld anskypen und Erkundigungen einziehen, was zwischen Italienern und Spaniern so Sache ist, besonders wenn es sich um schöne Mädchen handelt. Wie nennen die Spanier ihre Mädchen?

Hm?

Keine Ahnung. Im Stuzzicadenti werden die Girls einfach nur ‚Bella mia‘ genannt.

Stella ist entsetzt und ganz und gar dagegen, dass Michelle unter die Neapolitaner gerät.

„Italienische Männer haben nichts wie Unsinn im Sinn, besonders die vom Mezzogirno und die schlimmsten von dem Lumpenpack kommen aus Neapel. Es ist völlig unmöglich, dass ein zwanzigjähriges Mädchen unbeaufsichtigt unter einem Rudel Süditaliener in einem Lokal arbeitet“, wettert Stella los.

„Ich bin ja auch dort.“

„Das hat nichts zur Sache, außerdem zählst du nicht, du bist auch einer von denen“, faucht Stella vom anderen Ende der Welt herüber.

„Ich bin aber kein Italiener“, versuche ich recht schlaff zu argumentieren.

„Dio mio, du hast ein Gemächt! Kapiert? Du bist einer ihrer Komplizen!“ Stella würzt ihre Ansagen mit mir unverständlichen italienischen Flüchen. Bei nächster Gelegenheit werde ich Marcus ausquetschen was Stella so auf Lager hat.

„Was ist mit Suzie Q.?“ frage ich.

„Was soll mit ihr sein?“ fragt Stella zurück.

„Nach ihr hat sich Nicola eigentlich erkundigt.“

„Das würde den Halunken wohl so passen! Diese Hurenböcke! Suzie Q. hat lebenslängliches Hausverbot! Kapiert?“

Stella hat wohl keine hohe Meinung von ihren Brüdern und warnt mich, noch einmal eindringlich davor, es nicht mit Michelle im Stuzzicadenti zu versuchen, die Konflikte mit Galvin wären vorprogrammiert, das wäre so sicher wie das Amen in der katholischen Kirche und so weiter und sofort, danach spricht Stella noch ein Weilchen Italienisch vor sich her, wahrscheinlich wieder nur Flüche, dann verabschiedet sie sich mit einem ganz saftigen virtuellen Bacio und einem total sanften Ciao, bei ihr ist es jetzt vier Uhr morgens, sie muss jetzt noch ein Weilchen schlafen.

Mist, ich habe die Zeitverschiebung total vergessen, wieso müssen diese Europäer immer eine Ausnahme haben?

Suzie Q. ignoriert das von Stella ausgesprochene Hausverbot im Stuzzicadenti völlig.

Erstens geht ihr das total am Hinterteil vorbei, weil sie am Samstag einen Modeljob aufgerissen hat, was eh viel angenehmer ist,

zweitens ist so eine Hochzeit in einem italienischen Lokal für das Personal eine schöne Plackerei, da geht sie lieber ins Studio und zeigt ihre Tittchen, was außerdem auch lukrativer ist,

drittens hält sie Nicola für einen reinen Maulhelden, der es sowieso nicht schafft sie zu rupfen, da

a) ich, ihr Freund, in unmittelbarer Nähe bin,

b) sie kein Interesse an so einem italienischen Aufschneider hat, da sie eh mit mir zusammen ist,

c) da zieht sie schon etwas Abwechslung im Studio vor, was

d) nicht ausgeschlossen ist, aber nur, wenn es

e) mir recht ist.

Was soll ich da noch sagen?

Suzie Q. mault herum, dass sie total geneigt ist Michelle einen Tipp für den Job zu geben, um Stella zu ärgern, weil sie uns hier in NYC hängen lässt, nur um ungestört mit Marcus in Neapel zu vögeln, was klar ist, da die beiden sicher nicht in der Lage sind auch nur eine Prüfung an einer italienischen Uni erfolgreich abzuschließen.

Zum letzten Teil ihres Racheplans sage ich lieber nichts, aber: „Was bringt das, wenn du Michelle ins Stuzzicadenti schickst?“

„Ganz einfach. So eine Spanierin hat normaler Weise Temperament, die wird die Rotzlöffel aus Neapel schon ordentlich an die Leine nehmen“, sagt Suzie Q. zuversichtlich.

„Sie ist erst zwanzig.“

„Umso besser, dann ist sie noch ungehemmt und besteht auf ihre Rechte als Frau und Mitarbeiterin, egal ob sie gefeuert wird oder nicht, so einen Job bekommt sie immer wieder“, meint Suzie Q.

Da ist was dran.

Auch ich widerstehe der Versuchung nicht und gebe Galvin den Tipp für seine Frau. Der flippt natürlich total aus vor Dankbarkeit, dass ich an sie beide gedacht habe und auch Michelle kann ihr Glück nicht fassen, ich gebe Galvin Nicolas Handynummer.

Zehn Minuten später ruft Galvin an, dass der Deal perfekt ist und Michelle freut sich, dass ich mit ihr arbeiten werde, was nicht schaden kann, da ich die Jungs in dem Lokal gut kenne und vermitteln kann, falls Michelle Probleme hat.

?

Hm?

Ob Galvin Böses ahnt?

Keine Ahnung, mal abwarten was der Samstag bringt.

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