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3. Joe’s Pizza

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Weil heute unser Jahrestag ist gehen wir nach dem Kino in Joe’s Pizza, statt ins Stuzzicadenti, dort erfahre ich von der gewöhnlich gut informierten Lady, dass Stella und Marcus noch immer in Neapel abhängen und höchstwahrscheinlich ein Studienjahr in Europa anhängen werden.

Wow. Das sind ja Neuigkeiten.

„Wir sollte übrigens auch so schnell wie möglich mal nach Europa fliegen und die beiden besuchen, das gehört sich einfach“, meint Suzie Q. und futtert wie die Irre ihre Pizza, so als hätte sie in Texas nur Gras zwischen die Kiemen bekommen.

„Ich wusste nicht, dass man so einfach in Europa studieren kann“, sage ich.

„Wieso nicht? Europa ist doch ein zivilisiertes Land, oder etwa nicht?“ fragt Suzie Q. zurück und futtert weiter wie ein Drescher.

„Ja, schon, aber braucht man dafür nicht ein Stipendium?“

„Keine Ahnung. Die beiden sind alt genug um zu wissen was zu tun ist und wenn nicht, dann ist das ihr Problem. Jedenfalls sind sie total verknallt und das ist bekanntlich irrational, das ist nicht diskutierbar. Gibst du mir noch was von deiner Pizza?“

Äh?

„Gewöhn dir endlich dein dämliches ‚Äh’ ab. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Also was ist? Gibst du mir noch was von deiner Pizza Fungi ab?“

Ich beuge mich der Gewalt, thematisiere aber die heikle Angelegenheit.

Suzie Q. ist von entwaffnender Ehrlichkeit.

„Ich muss unbedingt etwas zu legen. Drei Monate Sex im Sommer geht echt an die Substanz und noch dazu war ich in den Händen von Cowboys, die alle kerngesund und den ganzen Tag in der frischen Luft sind. Du hast ja gar keine Ahnung was die Südstaatenguys für eine Potenz ansammeln. Da können die Yankeeboys einfach nicht mithalten. Die sind zwar auch total süß mit ihren Neurosen, aber gegen einen echten Cowboy haben sie absolut nichts zu bieten.“

Suzie Q. stoppt ihre lose Zunge. Sie wird leicht rot, etwas nervös nagt sie an ihren Lippen.

Aha, sie hat geschnallt, dass sie für einen Jahrestag ganz schön viel auf den Putz haut.

„Tut mir schrecklich leid, das war wirklich nicht so gemeint“, sagt sie kleinlaut und rollt ganz eifrig mit den Augen.

Typisch It-Girl, wenn es brenzlig wird, versucht sie einen um den Finger zu wickeln, besonders bei Softies wie mir gelingt die Masche immer.

„Alles klar. So viel Selbstbewusstsein tankt man nur in der Prärie, das verstehe ich.“

Suzie Q. smilt. „Du bist wirklich süß. Essen wir noch ein Tiramisu zu zweit und je einen Espresso?“

Der Jahrestag wird langsam ganz schön kostspielig, aber natürlich kann ich nicht nein sagen.

Suzie Q. putzt zwei Drittel vom Tiramisu locker weg, immerhin gelingt es mir meinen Espresso selbst zu trinken, aber nur weil ich ihn sofort nach dem er serviert wurde ex hinunterkippe.

Sehr gut abgefüllt verlassen wir gemeinsam Joe’s Pizza in Richtung Hudson River Park. Selbstverständlich ist Suzie Q. total kuschelig und pflegeleicht, nach ein paar Schritten schlingt sie schon die Arme und lässt sich hochheben. Ich trage sie wie gewünscht die schwache Meile bis zu unserer Lieblingsbank am Flussufer.

Suzie Q. abzuschleppen macht Spaß und sie steht sehr darauf, ganz eifrig schwingt die Ledermaus ihre langen Beine.

Uff, geschafft. Zum Glück hat es das kleine Luder in Texas ordentlich getrieben und so ein paar Pfunde abgenommen, die trotz ihrer Schlemmerei nicht so schnell wieder auf die Rippen kommen.

Wir schmusen ein gutes Stündchen auf unserer Parkbank herum, sie hat es sich auf meinem Schoß bequem gemacht und lässt sich richtig durchkneten und weil heute Jahrestag ist und wir in den USA sind endet so ein denkwürdiges Date natürlich bei ihr im Bett.

Mamma mia.

Suzie Q. ist total in Form und lässt mir einfach keine Ruhe, bis wir ein Dutzend steiler Nummern hinter uns gebracht habe.

Schwerer Seufzer.

So viel Sex gleich am ersten Tag in der Stadt ist schon eine hohe Latte für das zweite Studienjahr an der Uni, in dem bekanntlich die Sexrakete hochgeht und mit so einer wie Suzie Q. an der Seite ist das Chaos vorprogrammiert, da mache ich mir erst einmal gar keine Illusionen.

Es ist schon hell, als wir endlich beide fix und fertig in die Falle kippen.

Gute Nacht, wir gehen jetzt schlafen.

The New York City Moviemakers

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