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1. Welcome in New York

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The New York City Moviemakers

Ein Jugendbuch

Von Christine Trapp

Der verhängnisvolle Anruf kam am Mittwoch. Meine beste Freundin, die Ex-High-Schoolqueen Suzie Q. rief mich an, wieso ich nicht auf ihr Gesimse antworten würde, und sie war schon ziemlich genervt.

Suzie Q. weiß ganz genau, dass ich nur ein uraltes Handy und kein Smartphone besitze und ich mir auch keines so schnell kaufen werde, nicht weil ich mir keines leisten könnte, sondern, weil ich ehrlich nicht weiß, was ich damit machen soll, im Netz surfen kann ich auch auf meinem Notebook und das genügt mir an technischen Geräten.

Außerdem kann ich mit einem Notebook auch andere Sachen erledigen, als nur telefonieren und irgendwelche Videos in der Metro oder im Washington Squere Park ansehen oder wie der Irre alles und nichts abzulichten und ins Netz hochzuladen, aber so rationale Argumente lässt Suzie Q. einfach nicht gelten.

„Papperlapapp! Bist du jetzt endlich wieder im Village oder hängst du noch immer in dieser staubtrockenen Ödnis ab, das allgemein als LA bekannt ist?“ fauchte das Fräulein schon ziemlich zornig durch das Handynetz.

„Äh?“

„Was, äh? Bist du hier oder nicht?“ brachte sie das Wissenswerte auf den Punkt.

„Ich bin seit gestern Nacht zurück.“

„Sehr gut. Dann kannst du ja heute schon mit mir im Village abhängen, Schmusereien und andere Liebkosungen sind selbstverständlich unaufgefordert durchzuführen“, quasselte das It-Girl mit dem feinsten New York City Touch, so als wäre sie die ganzen Sommerferien nie in Texas gewesen.

„Wann sollen wir uns treffen?“

„Was heißt wann? Jetzt gleich, natürlich!“

„Äh?“

„Hör sofort mit dem dämlichen ‚Äh’ auf, du bist wieder im Big Apple, in der Stadt, die niemals schläft und nicht in dieser Schlafmützenstadt in Südkalifornien, das so unbedeutend ist, dass ich den Namen dieses Nests vergessen habe“, feixte die junge Lady.

Ich muss lachen.

Suzie Q. muss lachen und sie lacht gerne, außer wenn sie wütend ist, aber dieses Mal muss sogar sie lachen, weil sie genau weiß, dass die ganze Welt weiß, wie der staubtrockene Moloch an der südkalifornischen Küste heißt.

„Wann und wo treffen wir uns?“

„In einer Minute bei dir!“

„Bei mir? In einer Minute?“

„Ich stehe vor deiner Tür, mein Lieber! Außerdem fängt in einer Stunde ‚Manhattan’ im Angelikas an, den will ich sehen. Alles klar?“

Was soll man da noch sagen?

„Welcome in New York, Jerry!“

Das ist Suzie Q. Das steilste It-Girl im Village, 19 Jahre jung, sieht aus wie ein Topmodel, hat einen unmessbar hohen IQ, also einiges unter der blonden Mähne, was man ihr auf dem ersten Blick gar nicht zutrauen würde, weil Mädchen wie Suzie Q. immer nach ihrem Aussehen beurteilt werden und ihr Outfit ist in- und auswendig immer top.

Sehr angenehmer Weise geht sie mit mir, besser noch, sie ist, seit wir gemeinsam an der New York City University studieren und dort den Filmclub übernommen haben, nicht nur meine beste Freundin, sondern meine Freundin, das ist jetzt genau ein Jahr her und das will was heißen bei einem steilen Zahn, wie Suzie Q.

O my God, ich habe ganz vergessen, dass heute unser Jahrestag ist. Genau heute vor einem Jahr habe ich sie vor dem East Village Cinema nach einem Regenguss aufgegabelt.

Ich werfe einen Blick aus dem Fenster.

Tatsächlich, es hat zu regnen aufgehört. Es ist das erste Regenwetter seit drei Monaten, das ich jetzt auch noch glatt verpasst habe, denn weder in Texas noch in LA, wo ich drei Monate Sommerferien abgeleistet habe, ist in diesen 90 Tagen auch nur ein Tropfen vom Himmel gefallen, kein Wunder, dass die dort unten im tiefen Süden alle zu spinnen beginnen.

Da bin ich lieber Yankee.

Drei Monate war ich jetzt weg aus dem Village.

Hm?

Stolze Leistung. So lange war ich noch nie weg aus der Stadt, aber wer weiß, was noch alles kommt? Bei Marilyn und Janet in LA habe ich mich echt gut gefühlt und die beiden Mädels sind schon schwer okay, aber ein Leben außerhalb des Village ist vorerst für mich unmöglich.

Ich nehme meine Jacke, checke sicherheitshalber den Inhalt meiner Brieftasche, gut, ich bin so halbwegs flüssig, zumindest genug bei Kasse, um Suzie Q. anlässlich unseres Jahrestages ein bisschen auszuführen.

Ich mache mich auf die Socken, bevor die junge Dame vor meiner Tür flügge wird.

Also noch einmal: Welcome in New York Ciy, all my guys.

The New York City Moviemakers

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