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5. Geraubte Küsse

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Suzie Q. tobt vor Wut, dass Galvin ungefragt eine Spanierin in die USA importiert hat, noch mehr wurmt ihr, dass sie erst durch mich diese Schreckensnachricht erhalten hat.

„Haben diese Hinterwäldler in Europa noch nie etwas von einer Erfindung namens Internet gehört? So etwas hört doch ins Netz! Das wäre doch die Topstory für einen Tag und eine ganze Nacht. Und außerdem: wo war die Hochzeit? Wer waren die Brautjungfern? Da schläfst du mit einem so genannten Künstler ein paar Dutzendmal und dann wirst du nicht einmal zu seiner Hochzeit eingeladen! So etwas gehört sich einfach nicht! So etwas tut man nicht“, mault Suzie Q. ganz wild vor Zorn, dass sie um eine großartige Party umgefallen ist.

Ich versuche sie mit einem Burger und einer großen Ladung Pommes abzufüttern, was nur mäßig wirkt.

„Stella und Marcus sind in Europa hängen geblieben. Galvin hat eine Spanierin am Hals und wir beide verplempern unsere Zeit in New York City. Das ist echt ungerecht“, mault sie herum.

„Hör mal, das Village ist doch total okay“, sage ich natürlich wieder einmal das Falsche.

„Für dich vielleicht. Aber mit wem soll ich den rumschmusen und zwischen durch ein bisschen Sex haben, wenn keiner mehr da ist?“ fragt sie beleidigt.

„Mit mir zum Beispiel?“ sage ich.

„Das ist was anderes. Wir gehen miteinander. Aber was ist, wenn wir streiten? Oder ich einfach einmal ein bisschen Abwechslung haben will? Ich geh doch nicht einfach an den Broadway und reiße mir dort einen Kiffer auf.“

Immerhin isst sie wie ein Drescher, was ihre Laune aber auch wieder verschlechtert, weil sie auf ihre Linie schaut.

Für ein New Yorker It-Girl braucht man starke Nerven.

„Wie sollen nur wir zwei endlich unseren ersten Film drehen?“ lässt Suzie Q. nicht locker.

Das ist natürlich ein Problem. Ich füttere sie noch mit etwas Apfelkuchen mit Sahne, das zieht bei den Mädels immer.

Immerhin gelingt es mir sie ins Kino abzuschleppen. Im Village West läuft ‚Geraubte Küsse’ von François Truffaut. Der Film schlägt bei ihr total ein. Bei mir übrigens auch und als wir aus der Dunkelheit des Kinos in die heiße New Yorker Nacht hinaustraten gibt es sofort ein paar ganz intensive Küsse, was nach einem Film von Truffaut einfach nur konsequent ist.

The New York City Moviemakers

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