Читать книгу Basislehrbuch Kriminalistik - Christoph Keller, Bijan Nowrousian - Страница 20
I.Heuristik
ОглавлениеHeuristik ist definiert als die „Lehre von den Verfahren, Probleme zu lösen, also für Sachverhalte empirischer und nichtempirischer Wissenschaften Beweise oder Widerlegungen zu finden. In der Kriminalistik versteht man unter Heuristik die Methode zur Gewinnung neuer Erkenntnisse zum Zweck der Straftaten- und Täterermittlung. Hierunter fallen alle Mittel, die eine Straftat erkennen sowie Indizien oder sogar Beweismittel finden lassen. Wichtigste heuristische Mittel sind:70
•Verdacht
•Wahrnehmungen und eigene Feststellungen
•Lebens- und Berufserfahrung
•Wissenschaftliche Erkenntnisse
•Experimentelle und statistische Wahrheiten
•Intuition, Phantasie und Kreativität.
„Das kriminalistische Denken kennt, wenigstens als heuristisches Denken, keine Skrupel; es darf kühn sein. Solange man nur denkt, hat man noch keine Vorschriften verletzt (höchstens solche des Denkens)“71.
Beim Prozess der Wahrheitserforschung unterscheidet man:
•Wahrheitsentdeckung (Verbrechen erkennen und aufdecken)
•Beweis der Wahrheit (Beweismittel besorgen)
•kritische Beweiswürdigung.
Bei der Wahrheitserforschung und der eigenen kritischen Beweiswürdigung geht es darum, auch „das Unmögliche zu denken“72. Dazu gehört auch eine „Portion Phantasie“73.
Albert Einstein
„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn das Wissen ist begrenzt.“