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Glück (54)

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Heute bin ich, ein seltener Fall, ausnehmend gut gelaunt. Allerdings überkamen mich zweimal Erregungszustände, die beide Male einem Gefühl von Glück und Freiheit wichen. Der erste Anfall überraschte mich in der Schule. Der zweite packte mich nach dem Mittagessen in meinem Zimmer. Ich warf mich aufs Bett und versuchte Ruhe zu finden, eventuell einzuschlafen. Es misslang. Ich holte mein –vor kurzem erstandenes- Metronom hervor und stellte es auf langsames Schwingen ein, betrüblicherweise ohne Erfolg. Dann erhöhte ich die Geschwindigkeit, glich die Frequenz der Pendelschwingung an meinen Puls an und senkte sie dann langsam ab parallel zur Verlangsamung meines Herzschlags. Nach vielleicht 10 Minuten konnte ich das Metronom abstellen und verblieb für weit über eine Stunde völlig ruhig liegen, ganz entspannt, ohne zu denken. Nachdem ich aufgestanden war, mein Gesicht mit kaltem Wasser abgewaschen hatte, anfing, Geige zu üben, spürte ich ein unwahrscheinliches Wohlbefinden, das sich (ausgehend vom Magen) im ganzen Körper ausbreitete. Es war, als wären Ketten von mir abgefallen. Ich staunte und freute mich.


Allmählich komme ich auf die Ursachen meiner Erregungszustände, habe aber noch keine volle Klarheit. Zurzeit verschieben sich viele Grenzen.

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