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Exerzitien (59

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Reflexionen im Anschluss an die Exerzitien bei Pater Maurenz SJ:

Probleme:

1. Egozentrik: Ich denke zu viel an und über mich. In meinen Träumen stehe ich zumeist im Mittelpunkt. Ich bringe es nicht fertig, mich vorbehaltlos einzubringen.

2. Fehlgeleiteter Wille: Ich will immer der Erste sein. Wenn das misslingt, fühle ich mich gelähmt und ziehe mich zurück.

3. Widersetzlichkeit: Ich bin widerspenstig aus Prinzip, beuge mich nur dem, was ich für wahr halte und stemme mich gegen alles, was mir aufgezwungen wird.

4. Einseitigkeit: Es scheint manchmal, als habe ich bestimmte Segmente des täglichen Lebens ausgeklammert, z.B. das schlichte unprätentiöse Zusammensein mit Anderen.

5. Verkümmerung: Ich lebe unauffällig dahin, ohne meine Energiequellen auszunutzen.

6. Angst: Hemmung, mich Anderen zu öffnen, mich unter ihnen unbefangen zu bewegen.

7. Trägheit: Zu faul, die eigenen Pläne und Vorsätze zu realisieren.


Vergewisserung:

1. Fast drei Milliarden Menschen leben auf der Erde, von denen ich mich in keiner Weise unterscheide. Ich bin kein unabhängiges Einzelwesen, sondern Glied in einer großen Kette, verbunden mit allen Menschen.

2. Die Aufgaben, die mir gestellt sind, muss ich entschlossener anpacken.

3: Nicht ich bin etwas, sondern Christus in mir. Ich vollbringe nichts, bin Gottes Werkzeug. Er vollbringt.

4. Es gibt keinen Grund sich aufzuregen, wenn man unterlegen ist.

5. Ich bin ein Teil der Welt, ich lebe in ihr, gehöre ihr an. Ich bin nicht in die Welt geworfen, sondern gesetzt. Sobald ich die Welt und meine Stellung in ihr akzeptiere, werde ich mit meiner Umgebung ungehemmt in Verbindung treten können.

6. Ich muss den Kontakt zu anderen suchen und es lernen, mich ihnen anzupassen.

7. Ich muss meine Kräfte einsetzen, um meine Möglichkeiten auszuschöpfen.

8. Ich muss Anstrengung suchen, und möglichst konzentriert lernen.

9. Ich nehme mir vor, intensiver zu leben.

10. Nur die Wirklichkeit zählt.

11. Ich muss etwas wagen und dabei auf Gott vertrauen.

Über vieles müsste man sich ärgern, beunruhigt oder besorgt sein, wenn es keinen Gott gäbe. Da er aber lebt, kann man in ihm glücklich sein.


Einige Sätze (mitgeschrieben):

Die Funktionäre der Kirche, die sich damit begnügen, Polizisten und Steuereintreiber zu sein, brauchen wir nicht zu schonen.

Der Blödsinn ist, dass schwarzuniformierte Nichtmänner diesen Unsinn auch noch verkaufen.

Eine Hure kann eine Heilige werden. Eine Heilige kann in den Schmutz fallen.

Was man eine anständige bürgerliche Frau nennt, dieses Viehzeug, hat nichts getan, um ihrem Nichts durch Fall oder Aufstieg zu entgehen.

Der liebe Gott hat auch unter seinen Schwesterchen manche Lieblinge.

Ihr habt die Welt verlassen, und die Welt hat nichts verloren. Ihr seid ins Kloster gegangen und das Kloster hat nichts gewonnen. Ihr habt Christus zum Bräutigam gewählt, ein anderer hätte euch auch nicht genommen.

Wir sind Angestellte eines Bankrottunternehmens, das nur deshalb nicht pleitegeht, weil der Unternehmer noch genug Kapital hat, das er im Notfall immer wieder zuschießt.

Wenn ein Pfarrer in 30 Jahren, in denen er mit seiner Pfarrei in heiliger Ehe verbunden war, sich so korrekt verhalten hat, dass das religiöse Leben dieser Gemeinde weithin erstorben ist, sollte man sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er nach drei Jahren mit der Haushälterin durchgebrannt wäre.


Nachtrag zu den Exerzitien:

Ich wollte groß und gut werden, aber aus eigener Kraft ohne Gott und glaubte noch, Gott würde mir dabei helfen.

Ich habe auf andere herabgeschaut und mich als besser gewähnt.

Ich habe wie Petrus Christus verleugnet.

Der Satan ummantelt die Sünde mit einem Schein von Christlichkeit.

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