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Der Fluss Zeit (57)

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Die Zeit zerrinnt. Die Zeiger auf der großen Uhr rücken stetig vor. Das große Pendel, diese Weltkugel, schwingt im gleichen Takt. Der Raum tickt und dreht sich, kreist um ein Zentrum? Wie Tropfen fallen die Sekunden, zerplatzen und gehen auf im Fluss, der uns umspült. Die Zeit zerrinnt. Wer hält den Zeiger an? Wir fließen in einem gewaltigen Strom, treiben dahin. Wir möchten ans Ufer schwimmen, diesen Fluss verlassen, uns fest halten an den Wurzeln alter Eichen. Wir möchten zuschauen, wie der große Strom an uns vorbeizieht. Wir suchen den Grund, aus dem wir kommen, in dem wir behütet waren.

Die Nacht lockt, zieht uns in die Dunkelheit. Auf schwankenden Stegen schreiten wir, tauchen unter ins Dickicht, schleichen auf heimlichen Pfaden, versinken in der Schwärze. Jemand ruft. Ich suche dich, dränge mich zu dir, taumle, stolpere und bin gefangen. Und ich erblinde. Nacht, ich komme. Äste peitschen mir ins Gesicht. Wo finde ich die Elfe, die auf der Lichtung tanzt?


Nur noch Nacht und Leere, kahle Bäume, an denen Schlangen herabgleiten. Kein Weg mehr. Beug das Knie Trotzkopf, erkenne, dass da etwas ist größer als du, etwas das dich zwischen zwei Fingern zerdrücken kann.

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