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Chancen und Risiken

Break-Even-Point1

These: Wenn die Planung Ihres Unternehmens deutlich an die Umsatzentwicklung und Investitions-/ Kostenplanung gekoppelt wird, wird die Gewinnschwelle bereits im ersten Jahr des Gewerbes potentiell erreicht werden können.

Risiken.

Ein grundsätzliches potentielles Firmenrisiko wäre es, wenn sich keine Hundebesitzerinnen finden würden, die bereit oder in der Lage wären, für die Betreuung/ Ausführung ihrer Hunde Geld zu investieren.

Hier ist eine Vertriebs- und Marketingstrategie gefordert, das Leistungsangebot so überzeugend zu präsentieren, dass die maximal mögliche Grundlage geschaffen wird, um dieses Risiko zu minimieren oder gänzlich auszuschalten.

Der Bedarf von Hundebesitzerinnen, ihre Hunde während deren Abwesenheit betreut zu wissen, wird sich nämlich mutmaßlich auch in schlechten Konjunkturzeiten vom Grundsatz her nicht unbedingt ändern.

Der Bedarf könnte sogar noch befeuert werden, je nachdem, ob die arbeitsplatzbezogene Flaute zu mehr oder weniger Zeitfrequenz der Arbeitnehmerinnen führen würde.

Tatsächlich trat eine solche verstärkte Nachfrage vor allem während der letzten Weltwirtschaftskrise 2008/ 2009 auf. Hierbei stieg die Erfolgsquote der Dienstleistungsbranche steil nach oben an. Aber auch schon vor 2008 war dies zu beobachten.

Not- und Krisenzeiten führen offenbar zu einer Rückbesinnung auf das eigene Umfeld, die Menschen ziehen sich ins Private, in den vermeintlichen Schutzmantel, zurück. Sie schaffen sich, womöglich gerade wegen der Krise, einen Hund an, um entweder nicht ganz so einsam oder nicht hauptsächlich ans Haus gefesselt zu sein.

Denn ein Hund zwingt einen sozusagen dazu, regelmäßig hinaus zu gehen, wo man überdies viele Gleichgesinnte trifft, das Einsamkeitsgefühl minimiert wird und Kontakte zu anderen verstärkt Vorkommen.

Dieses Phänomen des Rückzugs ins Private und das gleichzeitige Bedürfnis, durch den Hund nach draußen zu kommen, zeigte sich auch während der Corona-Pandemie sehr deutlich.

Es wurden unglaublich viele Hunde angeschafft, ohne dabei Statistiken zu kennen, konnte man dies jedoch täglich vor Ort im Wald beobachten.

Es erscheint zunächst widersinnig zu sein, dass eine Krise Hundeanschaffungen provoziert, denn der „gesunde Menschenverstand“ würde eher eine zögerliche Haltung zur Hundeanschaffung bzw. -haltung vermuten. Jedoch passiert es aufgrund von verstärkter Auseinandersetzung mit und Konzentration auf die eigene Existenz und Notlage doch.

Hierbei sieht man jedoch, wie sehr der Hund die Emotionen und das intuitive Gefühlsleben im Menschen anspricht und zu erstaunlichen kontraindizierten Verhaltensweisen führt.

Die beschriebenen Krisenzuwächse führen konsequenterweise zu einer Erweiterung des Gewerbes aufgrund erhöhter Nachfrage, so dass mehr freiberufliche oder auch fest angestellte Mitarbeiterinnen eingestellt werden könnten, dazu gehört auch bisher evtl. nicht notwendig gewordenes Verwaltungspersonal.

Zusätzliches Kapital würde erforderlich, um es ermöglichen, fest angestellte Mitarbeiterinnen zu beschäftigen.

Hier gilt es allerdings Obacht zu geben, damit deren Kosten nicht den gesteckten Investitionsrahmen (Verhältnis Kosten/ Umsatz 1: 2) sprengen und in eine ungewollte und unschöne Verschuldungssituation führen.

Hypothetisch könnte das Gewerbe aber auch scheitern, weil die Dienstleistung aufgrund unerwarteter Entwicklungen nicht mehr ausreichend angenommen werden würde.

Diese hypothetische Annahme ist aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre zwar nahezu unwahrscheinlich, aber nichtsdestoweniger doch durchaus möglich.

Denn trotz der erwähnten Nachfragesteigerung während einer Pandemie könnte sich die Lage durchaus verschärfen, nämlich in dem Moment, wenn die pandemische Lage außer Kontrolle geriete und die Opferzahlen alles andere überlagerten.

Der Bedarf der Kundinnen nach professioneller Hundedienstleistungsunterstützung ist jedoch in der Regel weiterhin sehr groß und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stark weiterwachsen, solange die allgemeine Lage nicht allzu sehr eskaliert.

Der günstigere Fall, dass sich das Gewerbe und sein Umsatz folglich stetig weiter vergrößern, ist höchstwahrscheinlich erwartungsgemäß gegeben.

Trotzdem ist es letztendlich jedoch nicht absolut sicher. Um es zu wiederholen, niemand kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt definitiv sagen, wie es im Fall der weltweiten Pandemie Covid-19, die zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Buches im Jahre

2020/ 2021 weltweit wütet, tatsächlich alles verändern wird. Nichts ist mehr 100%-ig vorhersehbar.

Wir haben die persönliche Erfahrung gemacht, dass Umsätze vorübergehend etwas sinken können, aber in keinem Falle ganz ausbleiben.

Viele Kundinnen finden sich plötzlich in „Kurzarbeit“ oder im „Homeoffice“ wieder und haben während ihrer Heimarbeit oder Kurzarbeitsphase mehr Zeit, ihren Hund selbst zu versorgen.

Überdies können die Kundinnen nicht mehr in Urlaub fahren, so dass sie entweder ganz zu Hause bleiben oder mögliche Kurztrips zusammen mit ihrem Hund unternehmen.

Im Schnitt bleiben die meisten Aufträge jedoch aktiv, so dass sich der Verlust in Grenzen hält.

Wir hoffen, dass die Pandemie bald zu Ende geht und sich der „Normalzustand“ wieder einstellen wird.

Krankheit.

Der letzter Punkt eines erheblichen Risikos ist das völlig Unerwartete und doch höchst Wahrscheinliche: Eine Krankheit der Geschäftsführerin/ Inhaberin.

Jeder Selbstständigen hängt ein solches Damoklesschwert über ihrem Haupt. Niemand kann einen solchen Schicksalsmoment weder vorausahnen noch etwas dagegen tun.

Totalausfall des Umsatzes könnte die Folge sein und auch wenn man wenig Fixkosten haben sollte, kann der Umsatzausfall fatale Folgen haben.

Überdies finden sich die Kundinnen plötzlich ohne Dienstleisterin wieder und suchen natürlich dringend kurzfristig nach Alternativen.

Und so kommt zum Umsatzausfall noch die Abwanderung der ein oder anderen Kundin hinzu.

Hat man dann keine Mitarbeiterinnen, auf die Verlass ist und die „den Laden am Laufen halten“, sieht das Ganze schlecht aus und kann schnell in eine Insolvenz führen.

Wie sich dieses Problem lösen lässt, ist nicht immer einfach, erstens benötigt man, wie gesagt, zuverlässige Mitarbeiterinnen, vielleicht aber auch mit langer Vorhand eingearbeitete Vertreterinnen, die das Geschäft kennen und wissen, worauf es ankommt.

Ich selbst hatte 2013 eine schwere Herzoperation und nur durch das disziplinierte Durchhaltevermögen meines Mannes war es möglich, den Betrieb bestmöglich fortzuführen.

Meine Genesungszeit dauerte bei mir fast 6 Monate, in denen ich weder Hunde an der Leine ausführen konnte, noch Auto fahren durfte.

Sorgen Sie am besten im Vorfeld vor und arbeiten Sie eine Mitarbeiterin ein, damit der Fall der Fälle glimpflich ausfällt.

Sollten Sie diese Unterstützung nicht haben, wird es schwierig und man müsste wahrscheinlich nach einer Zeit der Schließung wieder von vorne anfangen.

Wir sollten hoffen, dass dies gelänge.

1 „Die Gewinnschwelle (auch Nutzenschwelle; englisch break-even-point) ist ein in der Wirtschaftswissenschaft der Punkt, an dem Erlöse und Gesamtkosten einer Produktion (oder eines Produkts) gleich hoch sind und somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet wird.“ Zitieren von Quellen im Internet. URL: https:// de.wikipedia.org/wiki/Gewinnschwelle. Stand 26.01.2021.

Die Hundedienstleistung

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