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Grußwort

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Die Wiener Philharmoniker wurden im Jahr 1842 gegründet. Ohne jede Koordination oder Absprache wurden im gleichen Jahr jenseits des Atlantiks die New Yorker Philharmoniker gegründet.

Beide Orchester feiern also in diesem Jahr (2017) ihren 175. Geburtstag und stehen auch seit langer Zeit – aber eben nicht seit ihrer Gründung – in engem und freundschaftlichem Kontakt.

Am 28. März 2017 fand im Haus der Musik in Wien eine stimmungsvolle Geburtstagsfeier für die Wiener Philharmoniker (in Anwesenheit von Vertretern aus New York) unter dem Motto »Musik kennt keine Grenzen« statt.

Das ist wahrlich ein kluges Motto. Denn Musik, die nicht an Sprache gebunden ist und die jene Gefühle, Emotionen und Gedanken ausdrückt, die allen Menschen gemeinsam sind, kennt tatsächlich keine Grenzen.

In einer Rede bei diesem Geburtstagsfest habe ich gemeint, dass die Musik von Mozart oder Beethoven und vielen, vielen anderen Komponisten sowie deren Interpretation die Grenze zu den fast 200 Staaten dieser Welt mühelos überwindet. Und gar nicht so wenige dieser »musikalischen Grenzübertritte« haben von Wien, von Österreich und von den Wiener Philharmonikern ihren Ausgang genommen.

Nun ist ein Geburtstagsfest ein wunderschönes Ereignis; aber es ist eine »Momentaufnahme«. Denn der Geburtstagstermin nähert sich langsam, man freut sich darauf, er ist eines Tages da, aber in kürzester Zeit liegt er schon wieder hinter uns und ist Vergangenheit.

Demgegenüber ist ein Buch etwas Dauerhaftes, etwas, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, das man weiterschenken kann und das seinen fixen Platz im Bücherregal hat.

Zwar sind über die Wiener Philharmoniker in den letzten Jahren ausgezeichnete und auf neuesten Forschungen beruhende Bücher erschienen. Ich denke insbesondere an die Standardwerke von Clemens Hellsberg (1992) und Christian Merlin (2017).

Aber die Wiener Philharmoniker sind ein nahezu unerschöpfliches Thema und so begrüße ich es sehr, dass Christoph Wagner-Trenkwitz als hervorragender Kenner der Musikszene im Allgemeinen und der Wiener Philharmoniker im Besonderen zur Feder beziehungsweise zum Computer gegriffen hat, um aus Anlass des 175-Jahr-Jubiläums der Wiener Philharmoniker über »das Orchester, das niemals schläft« zu schreiben.

Kaiser Karl V. hat bekanntlich ein Reich regiert, in dem die Sonne niemals untergegangen ist. Wenn man bedenkt, dass die Wiener Philharmoniker allein in der Spielzeit 2015/16 49 Auslandskonzerte gegeben haben und bei solchen Auslandskonzerten von Japan bis in die USA und von Schweden bis Australien unterwegs sind, dann kann man ruhig sagen, dass die Philharmoniker wohl zu allen Stunden des Tages (mitteleuropäischer Zeit) aktiv sind und daher »niemals schlafen«.

Das Schönste ist, dass die Wiener Philharmoniker im vorstehend genannten Zeitraum zwar 49 Konzerte im Ausland gegeben haben, aber 89 (!) Konzerte in Österreich und jedes einzelne davon auf höchstem Niveau.

Ich bin stolz auf die Wiener Philharmoniker und wünsche diesem Buch, das zum 175-Jahr-Jubiläum dieses großartigen Orchesters erscheint, den besten Erfolg.

Dr. Heinz Fischer

Bundespräsident a. D. und Patron der Wiener Philharmoniker

Das Orchester, das niemals schläft

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