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25. Juli 2013

Nr. 91

Zwei neue Nationalhymnen

Der Schweizerpsalm, unsere Nationalhymne, ist für viele nicht mehr zeitgemäß. Jetzt stehen zwei Alternativen bereit.

Rechtzeitig zum Nationalfeiertag am 1. August 2013 bekommen Leserinnen und Leser das exklusive Angebot zweier neuer Landeshymnen. Zwar bezweifelt niemand die Tatsache, dass wir alle die Worte des seit 1981 gültigen »Schweizerpsalms« auswendig kennen, oder? Doch Hand aufs Herz: Der Text ist etwas in die Jahre gekommen. Zu schwülstig, zu religiös oder zu patriotisch, finden viele. Die Vorgaben der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft zur textlichen Entstaubung sind nicht so einfach zu erfüllen, »Sinn und Gehalt der Präambel der geltenden Bundesverfassung sollen als Grundlage dienen«.

Hier der erste Vorschlag. Es gilt weiterhin die geläufige Melodie der bisherigen Nationalhymne: »Trittst im Morgenrot daher, Seh’ ich dich im Strahlenmeer, Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!« Beim Einüben des neuen Textes kann durchaus die Melodie auf YouTube eingespielt werden, damit das Ganze etwas einfacher wird. In einer Woche sollte so die neue Version – ohne Alpenfirn und Wolkenmeer – jedoch auswendig gefestigt sein, damit an der lokalen Feier am Abend des 1. Augusts, aus voller Kehle und stehend, mitgesungen werden kann.

Neue Schweizer Nationalhymne

(Melodie: »Trittst im Morgenrot daher …«)

Erste StropheLieb’ ich dich, mein Schweizerland, wo ich meine Heimat fand, spüre ich viel Dankbarkeit, Fröhlichkeit!
Freiheit schätze ich, wie Frieden,
Mensch mit allen Unterschieden, meide ich Beliebigkeit, kämpfe ich für Achtsamkeit, Unabhängigkeit und Wachsamkeit.
Zweite StropheVater-, Mutter-, Elternland, mich an meine Scholle band. Erde ist Vielfältigkeit, Fruchtbarkeit!
Nachhaltigkeit ist ein Gebot, versichert gegen Leid und Not, belohnen uns die Kinder, verdanken es nicht minder, Bergseen, Alpen dem Erfinder.
Dritte StropheUnabhängigkeit als Titel, Solidarität als Mittel, demokratisch Einigkeit, Achtsamkeit!
Nächste Generationen stärken unsre Ambitionen, Insel im Europabund, grenzenlos die Freundschaft und deutlich tun wir unsre Meinung kund!
Vierte StropheHelfen wir den Schwächeren, trauen wir den Stärkeren. Lachen bei Gelegenheit Heiterkeit!
Verstehen wir die Welt nicht ganz, versuchen wir’s mit Toleranz.
Angst ist schlecht für Mut und Tat, trauen wir dem Bundesrat.
Für die Zukunft sind wir dann parat!

Beim zweiten Vorschlag wird es anspruchsvoller. Gemäß einer nicht repräsentativen Umfrage trauern immer noch viele Schweizerinnen und Schweizer älterer Jahrgänge der früheren Nationalhymne nach, die sich – ihrer Meinung nach – inbrünstiger absingen ließ und deren Worte sehr einprägsam waren. »Rufst du, mein Vaterland – Sieh uns mit Herz und Hand – All dir geweiht! …« zur Melodie der Britischen Königshymne »God Save the Queen« – jetzt erinnern sich sicher viele jener Feiern, inklusive Bratwurstduft. Auch diese Melodie lässt sich problemlos auf YouTube in Erinnerung rufen. Hier also dieser Vorschlag, er ist in seiner Aussage etwas pointierter als der erste.

Neue Schweizer Nationalhymne, Variante 2

(Melodie: »Rufst du, mein Vaterland…«)

Erste StropheZweite Strophe
Rufst du, mein ElternlandDa, wo der A-UNS-Kreis
Sieh uns mit Sachverstand,Nicht dich zu schützen weiß,
Allzeit bereit.SP-Komplott!
Heil dir, Helvetia!Stehn wir den Banken gleich,
Hast noch der Banker ja,Nie vor den Bußen bleich,
Sind mit dem Cayenne da,Froh im Gerichtsvergleich,
Switzerland, fight!Herz uns ein Spott.
Dritte StropheVierte Strophe
Nähr’ uns so steuerfreiSteigt der Verhandlungspreis,
Traditionen treuSchmilzt unser Gletschereis,
Euroverschont!Hilft unser Mut.
Kämpfen im Steuerstreit,Werden wir aufgeschreckt
Stets kompromissbereit,Uns gar der Steinbrück neckt,
Von einer Last befreit,So wir zum Kampf erweckt,
Reichlich belohnt?Steigt unsre Wut!
Fünfte StropheSechste Strophe
Kavallerie uns naht!Switzerland, ewig frei!
Teuer ist Blochers Rat:Sei unser Feldgeschrei
Feinde, Gefahr!Sieg oder Not!
Beste Armee der WeltFrei lebt, wer denken kann
Uns klaren Blick verstellt?Frei, wer beizeiten sann!
Jeder will unser Gelt!Nur der entgeht dem Bann.
Wie sonderbar.Frieden uns droht!

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Gemeindepräsidenten rechtzeitig vor Beginn der Feier darüber, welche der beiden Varianten er bevorzugt. Der Autor wünscht allen ein wunderschönes Fest!

Mythen, Macht + Menschen durchschaut!

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