Читать книгу Teppiche - Clemens von Alexandria - Страница 23

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II. Kapitel

19.

1 Zur Verteidigung meiner Schrift, die da, wo es notwendig war, auch die griechischen Anschauungen mitaufgenommen hat, sage ich den Tadelsüchtigen nur so viel: Zunächst auch angenommen, daß die Philosophie nutzlos ist, so ist sie doch nützlich, falls der sichere Nachweis ihrer Nutzlosigkeit nützlich ist.97

2. Ferner ist es auch nicht möglich, die Griechen zu verurteilen, wenn man nur den wörtlichen Bericht über ihre Lehrmeinungen verwendet, ohne sich in die Erklärung im einzelnen zu vertiefen und bis zur gründlichen Kenntnis fortzuschreiten.

3. Denn wirklich ganz sicher ist nur die auf eigener Erfahrung beruhende Widerlegung, weil ja auch als vollkommenster Beweis die Kenntnis dessen, was man verwirft, erfunden wird.98

4. Jedenfalls ziert den Fachmann auch vieles, was für den Hauptzweck nichts beiträgt, und überdies empfiehlt reiches Wissen den, der die hauptsächlichsten Lehren vorträgt, so daß sich die Hörer überzeugen lassen; denn es ruft bei den Unterwiesenen Bewunderung hervor und gewinnt sie dadurch für die Wahrheit.

20.

1. Vertrauenswürdig ist aber eine solche Beeinflussung der Seelen, durch die die Lernbegierigen veranlaßt werden, die Wahrheit, obwohl man Schlechtes von ihr sagt,99 anzunehmen. Die Folge wird eine doppelte sein: einerseits werden sie selbst nicht glauben, daß die Philosophie das Leben verderbe, indem sie die Urheberin trügerischer Verhältnisse und schlechter Taten sei, wie manche verleumderisch behauptet haben, während sie doch ein deutliches Abbild der Wahrheit, ein göttliches, den Griechen verliehenes Geschenk ist.

2. Andererseits werden auch wir nicht vom Glauben abgezogen werden, gleichsam von einer trügerischen Kunst verzaubert, vielmehr haben wir an ihr eine stärkere Wehr und verschaffen uns gewissermaßen eine Gelegenheit, uns darin zu üben, die Richtigkeit des Glaubens zu beweisen.

3. Ja auch die Verbindung der Lehren sucht die Wahrheit dadurch für sich zu gewinnen, daß sie die verschiedenen Lehren einander gegenüberstellt und miteinander vergleicht. Das Ergebnis davon ist dann die Erkenntnis, wobei die Philosophie nicht um ihrer selbst willen herangezogen wurde, sondern wegen der Frucht, die aus der Erkenntnis kommt, und wobei wir eine feste Überzeugung von der Richtigkeit unserer Auffassung durch das Verstehen der verborgenen Gedanken erhalten.

4. Denn ich will davon schweigen, daß die „Teppiche“ durch die Aufnahme eines mannigfachen Wissensstoffes einen größeren Umfang gewonnen haben und so die Samen der Erkenntnis geschickt verbergen wollen.

21.

1. Wie also der Jagdliebhaber das Wild sucht, erspäht, aufspürt, mit Hunden jagt und so schließlich erlegt, so zeigt sich uns auch die Wahrheit nur, wenn sie mit Hilfe ihrer Süßigkeit aufgespürt und mit Anstrengung ausfindig gemacht ist.

2. Warum aber hat denn diese Schrift gerade diese Anordnung für gut gehalten? Weil es sehr gefährlich ist, die wirklich unaussprechlichen Lehren der wahren Philosophie denen auszuplaudern, die rücksichtslos und unbekümmert um das Recht100 alles mögliche einzuwenden entschlossen sind und dabei ohne eine Spur von Anstand alle möglichen Wörter und Ausdrücke aus ihrem Munde ausstoßen, wobei sie sich selbst betrügen und ihre Anhänger betören.

3. „Denn die Hebräer verlangen Zeichen“, wie der Apostel sagt, „die Griechen aber suchen Weisheit.“101

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