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2.5.3Spezifische Risiken für Frauen

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Rauchende Frauen, die zudem Kontrazeptiva einnehmen und älter als 35 Jahre sind, haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfall-, Herzinfarktund Thromboserisiko (Berma a. Gritz 1991). In Anbetracht dieser Tatsache verschreiben viele Frauenärzte Raucherinnen keine oralen Kontrazeptiva mehr. Zudem setzt die Menopause bei Raucherinnen früher ein (Heuer-Jung 1996).

Raucht eine Schwangere, so hat dies für das Ungeborene gravierende Folgen. Risikostoffe sind das inhalierte Kohlenmonoxid und das Plazentagift Cadmium, das ein erhöhtes Abortrisiko, vorzeitige Plazentaablösung und Fehlbildungen im Lippen-Kiefer-Gaumen-Bereich bewirken kann (Haustein 2001). Aufgrund der verengten Blutgefäße der Plazenta erleidet das Kind eine Mangelversorgung an Sauerstoff und Nährstoffen. Neugeborene von Raucherinnen sind deshalb oft leichter und kleiner (Wenderlein 1980) und haben einen geringeren Kopfumfang als Kinder von Nichtraucherinnen (Behrens et al. 1987). Die verminderte Lungenfunktion der rauchenden Mutter gilt als Ursache für die erhöhte perinatale Säuglingssterblichkeit und für die häufigeren Totgeburten, Spontanaborte und Frühgeburten (Kubista 1994).

Tabakkonsum während der Schwangerschaft und postpartal ist zudem ein wesentlicher Ursachenfaktor für den plötzlichen Kindstod (dpa, 5. 7. 2002). Hier soll ein neu entwickelter pränataler Schnelltest entgegenwirken. Aufschluss über die Belastung der aktiv oder passiv rauchenden Schwangeren und damit des Ungeborenen gibt ein Urintest in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten, gemessen wird dabei die Höhe des Nikotinstoffwechselprodukts Cotinin. Hohe Werte, so die erhoffte Wirkung, führen eher als Appelle dazu, dass die werdende Mutter das Rauchen einstellt. Aber auch beim Neugeborenen kann der Test durchgeführt werden; bei einem hohen Wert kann der Säugling im ersten Lebensjahr vorsorglich mit einem Monitor überwacht werden.

Gründe genug, das Rauchen während der Schwangerschaft einzustellen, und den meisten Frauen sind sie auch bekannt. Forschungsergebnisse zeigen, dass 50 % der rauchenden Frauen während einer Schwangerschaft selbstständig das Rauchen aufgeben (Windson a. Orleans 1986; Cnattingius et al. 1992; Kunze et al. 1992). Diese Abstinenzrate ist im Verhältnis zur allgemeinen Rate derer, die ohne fremde Hilfe von der Zigarette loskommen (3 bis 11 %), einerseits beachtlich, andererseits jedoch in Anbetracht all der Ungeborenen, deren Mütter weiterrauchen, viel zu gering. Und leider wird nicht jede Schwangere, die um der Gesundheit ihres Kindes willen aufhört zu rauchen, so hoch geehrt wie die Schauspielerin Veronica Ferres, die – hochschwanger – zur »Exraucherin des Jahres 2001« ernannt wurde (Aktionskreis Stuttgarter Nichtraucher 2001). Aber sie mag auch für all jene stehen, die es geschafft haben.

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