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2.6.2Kriterien der Nikotinabhängigkeit

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Kriterien der Nikotinabhängigkeit sind nach Stumpfe (1992):

•Der Raucher hat meist einen Zigarettenvorrat zu Hause.

•Wenn er nicht rauchen kann, bekommt er Entzugsbeschwerden: Das ist die körperliche Abhängigkeit.

•Ohne Tabak verspürt er bald ein unbezwingbares Verlangen danach: die psychische Abhängigkeit.

•Die Beschwerden verschwinden nach dem Rauchen einer Zigarette.

•Der Raucher raucht regelmäßig seine Zigaretten, zum Beispiel jede halbe Stunde eine, ganz gleich, ob er arbeitet oder sich ausruht.

•Er raucht den ganzen Tag über, ungefähr 20 bis 30 Zigaretten. Dadurch hält er in seinem Körper einen gleichmäßigen Nikotin-Blutspiegel.

•Trotz körperlicher Beschwerden und Krankheiten, die das Rauchen verursacht, rauchen viele Betroffene weiter. Nur etwa die Hälfte aller Raucher kann bei einer lebensgefährlichen Krankheit, die mit dem Rauchen zusammenhängt, aufhören.

•Der Raucher hat schon mehrfach versucht, mit dem Rauchen aufzuhören.

•Wenn der Raucher einmal längere Zeit nicht geraucht hat, wird er bereits nach einer Zigarette wieder rückfällig.

Kriterien nach der ICD-10:

Tabakabhängigkeit ist in der ICD 10 unter Störungen durch psychotrope Substanzen (F 1) kodiert. Während des vorangegangenen Jahres müssen mindestens drei der nachstehenden Kriterien jeweils gleichzeitig vorhanden gewesen sein (Dilling 1993).

Kriterien nach der ICD-10 (F 17):

1) ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, die psychotrope Substanz zu konsumieren

2) verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums

3) ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums

4) Nachweis einer Toleranz

5) fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums; erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu besorgen

6) anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen

Kriterien nach dem DSM-IV:

Im DSM-IV ist unter der Ziffer 292.0 der Nikotinentzug aufgeführt.

Nach mindestens mehreren Wochen täglichen Nikotinkonsums (Kriterium A) entwickelt sich bei plötzlicher Beendigung oder Reduktion innerhalb von 24 Stunden ein charakteristisches Entzugssyndrom (Kriterium B). Dieses schließt mindestens vier der folgenden Symptome ein:

1. dysphorische oder depressive Stimmung

2. Schlaflosigkeit

3. Ablenkbarkeit, Enttäuschung oder Ärger

4. Angst

5. Konzentrationsschwierigkeiten

6. Unruhe

7. verminderte Herzfrequenz

8. gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme

Kriterium C: Die genannten Entzugssymptome verursachen den Betroffenen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

Kriterium D: Zusätzlich gilt, dass die Symptome nicht auf einen medizinischen Krankheitsfaktor zurückzuführen sind und nicht durch eine andere psychische Störung erklärt werden können.

Kriterien nach Fagerström (FTND):

Durch den »Fagerström Test for Nicotine Dependence« (FTND) wird die Stärke der Tabakabhängigkeit ermittelt. Der Fragebogen besteht aus folgenden 6 Items:

Items des FTND:

1) Wann nach dem Aufwachen rauchen Sie Ihre erste Zigarette?

2) Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist, das Rauchen sein zu lassen?

3) Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen?

4) Wie viele Zigaretten rauchen Sie im Allgemeinen pro Tag?

5) Rauchen Sie am Morgen im Allgemeinen mehr als am Rest des Tages?

6) Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen?

Insgesamt ist eine Punktzahl von 0 bis 10 erzielbar, wobei

0–2 Punkte eine sehr geringe,
3–4 Punkte eine geringe,
5 Punkte eine mittlere,
6–7 Punkte eine starke und 8–10 Punkte eine sehr starke Abhängigkeit bedeuten (Heatherton et al. 1991).

Raucher mit 0 bis 2 Punkten werden als vorwiegend psychisch abhängig und solche mit Punktwerten von 5 bis 10 als überwiegend physisch abhängig beurteilt, ein Punktwert von 3 bis 4 lässt sich nicht eindeutig zuordnen.

Sie finden den FTND-Fragebogen im Anhang als Kopiervorlage für Ihre Klienten.

Vom blauen Dunst zum frischen Wind

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