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Die musikalische Früherziehung

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Man kann gar nicht früh genug mit der musikalischen Ausbildung von Kindern beginnen. Singen, Tanzen, Instrumentenkunde, Notenlehre und das Spielen auf Orff-Instrumenten für Kinder ab vier Jahren gelten ja längst nicht mehr nur in den oberen Gesellschaftsschichten als völlig selbstverständlich und unverzichtbar. Allerdings war das, was heute als musikalische Früherziehung in aller Munde ist, zur Kinderzeit des kleinen Herr Carl keinesfalls die Regel. Entweder ein Kind hatte Glück und wurde in eine musikalische Familie hineingeboren, oder es blieb sein Leben lang ein musikalischer Depp. Der kleine Herr Carl hatte Glück. Wie schon erwähnt, war seine Familie hochmusikalisch, aber darüber hinaus hatte Vater Carl ein sensationelles Konzept der musikalischen Früherziehung. Also seine Mundharmonika hat Vater Carl selbstverständlich nicht zum frühkindlichen Missbrauch durch den kleinen Herr Carl hergegeben. Angeblich wollte er eine Missbildung der noch in der Entwicklung befindlichen Zähne verhindern. Stattdessen hat er ein Glockenwerk in das Türmchen des Carl'schen Wohnhauses eingebaut, welches der kleine Herr Carl zu jeder vollen Stunde erklingen lassen durfte. Der junge Musiker nutzte das weidlich. Erst recht, als er mitbekam, dass in der Nachbarschaft einige missgünstige Musikbanausen wohnten. Da das Glockenspiel bis in die übernächste Straße zu hören war, wurde damit bereits die wichtigste Voraussetzung für das professionelle Musizieren gelegt: Dem kleinen Herrn Carl wurde schon im zarten Alter von zwei Jahren bewusst, dass er von Gott geschaffen ist, um für ein großes Publikum zu musizieren.

Der kleine Herr Carl

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