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ZU WENIG SCHLAF!

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Ein Mensch, der viel arbeitet und wenig schläft, verbrennt eigentlich mehr Energie als ein Langschläfer. Legendäre Herrscher wie Napoleon oder Cäsar, aber auch Politiker wie Obama oder Margaret Thatcher scheinen das zu belegen. Aber tatsächlich sind sie die Ausnahme: Wenig Schlaf lässt nämlich das Risiko für Übergewicht steigen. Menschen, die nur fünf Stunden schlafen, haben ein 50-prozentiges Risiko für Übergewicht. Bei sechs Stunden beträgt das Risiko, übergewichtig zu werden, immerhin noch 23 Prozent. Auch dafür sind Hormone verantwortlich. Sie unterliegen einem circadianen Rhythmus, der sich beim gesunden Menschen auf eine Zeitspanne von 24 Stunden eingespielt hat.

Cortisol ist dabei der Wachmacher. Es sorgt dafür, dass wir morgens aufwachen und sinkt im Tagesverlauf dann kontinuierlich ab. Sein Gegenspieler ist das Melatonin, das wiederum abends dafür sorgt, dass wir müde werden. Wenn unser Stressmanagement nicht mehr funktioniert, dann fehlt der starke Cortisolanstieg morgens – und der Abfall zum Abend hin. Entsprechend verläuft auch die Melatoninproduktion im Sande. Sie können dann trotz Müdigkeit nicht richtig schlafen und kommen einfach nicht zur Ruhe.

Die fehlende Nachtruhe hat Auswirkungen auf die Produktion der Hormone Leptin und Ghrelin. Leptin wird im Fettgewebe gebildet und meldet die Höhe der Fettreserven ans Gehirn, es sendet also Sättigungssignale. Bei Übergewichtigen scheint das aber keine Wirkung mehr zu haben – sie sind immun, auch wenn man ihnen Leptin injiziert.

Der Gegenspieler Ghrelin dagegen regt den Appetit an. Dieses Hormon wird im Magen-Darm-Trakt gebildet und steigt, wenn der Magen leer ist und der Blutzuckerspiegel sinkt. Wer wenig schläft, hat laut Studien einen höheren Ghrelin- und einen niedrigen Leptinspiegel. Das heißt: Der Appetit ist ständig vorhanden und ein Sättigungsgefühl mag sich auf der anderen Seite nicht einstellen.

Wissenschaftler vermuten, dass das ursprünglich in unseren Breitengraden mit den Jahreszeiten zusammenhing: Im Sommer war reichlich Nahrung da – Schlaf und Sättigungsgefühl nicht sinnvoll, der Ghrelinspiegel auf hohem Niveau. Im Winter dagegen, wenn es wenig zu essen gab, wurde die Nachtruhe verlängert und der Appetit schlief ebenfalls ein. Das hilft uns heute wenig: Wer zu wenig schläft, löst damit unbewusst einen »Sommer« aus und animiert das Gehirn dazu, permanent nach Futter zu rufen.

Zu wenig Schlaf erhöht die Lust auf »Kalorienbomben«.

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