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Verwendung und Herkunft des Holzes

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Die Herrscher der Antike förderten die Ausbreitung der Landwirtschaft in Waldgebieten. Ein römisches Gesetz von 111 v. Chr. erlaubte jedem, der 12 Hektar öffentliches Land urbar machte, sie zu behalten.22 Die Römer benutzten Holz zum Kochen und zum Heizen von Gebäuden und Bädern. In römischen Bädern gab es ein Tepidarium (Wärmeraum) mit etwa 40 Grad und ein Caldarium (Baderaum) mit 50 Grad, die durch Heißluft aus einem großen Ofen geheizt wurden. Im 4. Jahrhundert besaß Rom 11 kaiserliche und 856 kleinere Bäder. Selbst in der kleinen Stadt Welwyn im römischen Britannien verbrauchten die Bäder 114 Tonnen Holz im Jahr, was 0,4 Hektar erwachsenen Laubholzbäumen oder 9,3 Hektar jungem Wald entsprach.23

Auch für das Bauen wurde sehr viel Holz gebraucht. Großbauten wie Tempel, Paläste und Bäder brauchten große Balken für den Dachstuhl. Streitwagen, Rammböcke, Belagerungsmaschinen und Befestigungen wurden ebenfalls aus Holz gefertigt. Im römischen Britannien musste man für den Bau eines typischen Forts von 2 Hektar Grundfläche 6–12 Hektar erwachsenen Wald abholzen. Für ein Bauernhaus brauchte man 80 Eichen, zum Brennen von einem Kubikmeter Ziegeln 150 Kubikmeter Holz und zum Brennen einer Tonne Kalk für Gips, Mörtel oder Zement 5–10 Tonnen Holz.24

Schiffsbauer bauten Handelsschiffe aus Kiefernholz, bevorzugten aber Tannenholz für Kriegsschiffe, denn es war leichter als Kiefer und verrottete nicht so schnell. Die Ruder bestanden aus Eiche und die Kiele ebenfalls, damit sie das allnächtliche Ziehen der Schiffe auf den Strand aushielten.25 Im Persischen Krieg von 480 v. Chr. besaß die griechische Flotte 200–300 Triremen mit drei Reihen Ruderern auf jeder Seite. Im Ersten Punischen Krieg (264–241 v. Chr.) verloren die Römer 700 Quinqueremen mit fünf Reihen Ruderern. Als Ersatz bauten sie 120 Schiffe in 60 Tagen und später weitere 220 Schiffe in 45 Tagen.26 Da Macht und Wohlstand der Staaten so oft von ihren Flotten abhing, überrascht es nicht, dass sie Kriege um den Zugang zu Waldgebieten führten.27

Rom importierte große Stämme für Bauholz aus den Wäldern des Apennin und kleinere Stämme aus den nahe gelegenen Albaner Bergen. Als die Stadt im 1. Jahrhundert n. Chr. anwuchs und diese Wälder schrumpften, führten die Römer Holz aus den Alpen, Nordafrika, Nordostgallien, Kleinasien und dem Kaukasus ein.

Macht euch die Erde untertan

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