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Vulkane und Kometen

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Was konnte ein solches Phänomen verursachen? Hierzu gibt es zwei Hypothesen. Nach dem Geophysiker Robert Dull verursachte der Ausbruch des Vulkans Ilopango in El Salvador 536 „die größte atmosphärische Aerosolaufnahme der letzten 2000 Jahre“, wie der Sulfatgehalt von grönländischen und antarktischen Eiskernen zeigt.82 2015 haben andere Geophysiker argumentiert, die Klimaanomalie von 536 bis 550 sei nicht durch einen, sondern durch zwei oder sogar drei Vulkanausbrüche ausgelöst worden. Der erste von 535 oder Anfang 536 verursachte eine Trübung der Atmosphäre in der nördlichen Hemisphäre für 18 Monate. Ein zweiter hatte 539 oder 540 einen tropischen Ursprung, denn er traf beide Hemisphären und bewirkte eine Kälteperiode, die bis 550 dauerte. Eine dritte Eruption 547 war zwar kleiner, aber immer noch stark.83

Andere haben einen Kometen statt Vulkane als Ursache gesehen. Hierauf weisen winzige Kügelchen kondensierter Ausdampfungen hin, die man in Eiskernen aus dem Jahr 536 fand. Diese Kügelchen stammten höchstwahrscheinlich vom Aufschlag eines Kometen im Golf von Carpentaria zwischen Australien und Indonesien.84 Man nimmt an, dass ein mit dem Halleyschen Kometen verbundener Meteoritenhagel im Jahr 33 eine begrenzte Trübung hervorrief, und dass die schwere Trübung 536–537 auf einer Kombination aus Kometenstaub, vulkanischem Sulfat und einer Explosion im Ozean der südlichen Breitengrade beruhte.85 Weitere Forschungen werden dieses Rätsel hoffentlich lösen.

Macht euch die Erde untertan

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