Читать книгу Gebrochene Flügel - Daniela Hochstein - Страница 7
Zwischenspiel
ОглавлениеDer Drache lag am Boden, während der Sturm sich über ihm schlafen legte. Beinahe zärtlich kräuselte der Wind nun über den geschundenen Körper, verfing sich in den Fetzen, die von den einst stolzen Flügeln übrig geblieben waren, und zupfte daran. Als der Drache seine Augen aufschlug, konnte er sehen, wie sich die zarte Haut darunter hin und herbewegte, ohne dass sie seinem Willen gehorchte. Ein Schmerz durchzog seine Brust, schneidend und blutend, denn sein gläsernes Herz hatte einen Sprung erlitten. Er gab seinen Schwingen den Befehl, sich auszubreiten, doch sie blieben reglos und tot.
„Gut“, sagte er sich, „ich will warten. Sie werden heilen, brauchen bloß Zeit. Solange werde ich warten.“
Der Wind lachte über die Gedanken des Drachen. Hoffnung, welch seltsame Eigenschaft...