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Gedankenanstöße

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Wachstumsbedürfnisse im Kommen. Die Maslowsche Bedürfnispyramide ist in den letzten Jahrzehnten feingliedriger geworden. Evolutionär sind wir darauf trainiert, Gefahren zu erkennen und vorsichtig zu handeln. Während unserer Frühgeschichte stellten Fehler mitunter das Überleben aufs Spiel. Bis zur Neuzeit wurde die Welt zunehmend sicherer, aber dennoch arbeitete die Masse mehr aus Angst vor Armut und Hunger als zum Zweck der Selbstverwirklichung. Heutzutage, in sicheren und „satten“ Zeiten, ersetzen Sinn und Individualität den Arbeitsantrieb. Was traditionelle, hierarchische Führungskräfte an ihre Grenzen bringt, kann für neu-denkende Chefs als Katalysator dienen. Die Wachstumsbedürfnisse können Energien freisetzen und ungeahnte Innovationen hervorbringen. Positive Psychologie berücksichtigt die gesamte Entwicklung und versucht die individuellen Wünsche und Ziele der Menschen miteinzubeziehen (Csíkszentmihályi, 2017).

Paradox der Arbeit. Die Flow-Befragungen von Csíkszentmihályi haben einen interessanten Widerspruch aufgezeigt. Aus den Antworten der Teilnehmer ging hervor, dass Flow-Zustände während der Arbeit zu ca. 54 Prozent auftraten, während Flow in der Freizeit in nur ca. 18 Prozent der Zeit erreicht wurde. Ebenso interessant: Apathie während der Arbeit wurde zu 16 Prozent und in der Freizeit zu 52 Prozent gemessen (Csíkszentmihályi, 2017).


Das Paradox: Trotz dieser deutlichen Werte, wurde die Frage „Wünschten Sie etwas anderes getan zu haben?“ während der Arbeit wesentlich häufiger mit JA beantwortet als während der Freizeit. Csíkszentmihályi begründete diesen Widerspruch mit dem wahrgenommenen Freiheitsentzug. Arbeit ist in unserer Gesellschaft ein „Muss“, wodurch wir uns in unserem freien Willen eingeschränkt fühlen. Dass jedoch mehr Flow auf Arbeit als in der Freizeit gemessen wurde, zeigt ein hohes Potenzial für das Uminterpretieren von Arbeit an sich. Schaffen wir es, Arbeit als etwas Bereicherndes und Selbstbestimmtes anzuerkennen, dann würde das resultierende Freiheitsgefühl zu einem zufriedenstellenden und häufig auftretenden Flow-Zustand führen (Csíkszentmihályi, 2017).

Lebenslanges Lernen als Flow. Die Erkenntnisse von Csíkszentmihályi zeigen, wie wirkungs- und sinnvoll das lebenslange Lernen in Organisationen ist. Wenn es uns gelingt, Rollen und Verantwortlichkeiten im Einklang mit den persönlichen Fähigkeiten der Menschen zu gestalten, dann können wir das Flow-Erleben als Beschleuniger nutzen. Wirtschaftlich, als auch menschlich profitieren Organisationen von einem Flow-freundlichen Umfeld. Wie ein Segel im Wind zieht uns Flow in die Bewegung und ermöglicht Höchstleistungen bei gleichzeitigem Glücksempfinden. Dieser Zustand wird nicht immer umsetzbar sein, sollte jedoch so oft wie möglich begünstigt werden (Csíkszentmihályi, 2017).


Wertschätzende Organisationsentwicklung

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