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Verschwundene Töchter

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Aaron fordert mich auf, wie die anderen meinen Rucksack abzunehmen, etwas zu trinken und mir einen Stein zum Hinsetzen zu suchen, damit er uns etwas über das nächste Dorf erzählen kann.

„Das Dorf, durch das wir jetzt gleich kommen, ist relativ groß. Es hat ungefähr zweihundert Einwohner, aber vielleicht wird euch etwas auffallen. Bemerkenswert ist nämlich, dass es hier kaum Mädchen zwischen zwölf und zwanzig Jahren gibt. Denn die meisten jungen Mädchen von hier sind über die letzten fünf Jahre Opfer von Menschenhändlern geworden. Oft schon mit sieben Jahren, manchmal auch erst mit fünfzehn. Insbesondere werden sie als Sexsklavinnen verkauft.“

Aaron erklärt uns, wie dieses Geschäft funktioniert. „Es ist ausgesprochen gut organisiert. Die Menschenhändler wissen um die Armut in diesen Dörfern. Sie kommen her und suchen gezielt nach Familien, die Töchter haben und ums Überleben kämpfen. Da werden sie schnell fündig. Sie geben sich als freundliche Wohltäter aus und machen den Eltern verlockende Versprechungen. Wenn sie ihnen ihre Tochter anvertrauten, würden sie ihr unten im Tal in einer Stadt eine gute Arbeitsstelle verschaffen. Damit könne sie nicht nur sich selbst versorgen, sondern werde auch noch Geld übrig haben, um ihre Familie zu unterstützen. Die Menschenhändler versichern, den Mädchen regelmäßige Besuche zu Hause zu ermöglichen, bei denen sie das Geld abgeben könnten. Um ihre Zusicherung zu untermauern, zahlen die Männer den Eltern einer Tochter umgerechnet ungefähr 100 Dollar. Das entspricht etwa dem Einkommen eines halben Jahres – eine beträchtliche Summe für eine Not leidende Familie in diesen Dörfern. Beruhigt von den Versprechen und dem Geld geben die Familien dann ihre Töchter in die Obhut dieser Männer.“

Etwas muss sich ändern

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