Читать книгу 99 Namen Gottes - David Steindl-Rast - Страница 17

Оглавление
13 al-Muṣawwirder FORMENDE, der jedem Ding seine Form Gebende

Alle Namen, die wir Gott geben, sind wie Brücken zwischen Nennbarem und Unnennbarem. Wir müssen es schaffen, zugleich auf beide Brückenköpfe zu schauen. Nur ins unnennbare Licht zu schauen, das macht blind. Aber nur Nennbares zu sehen, ist Kurzsichtigkeit. Dass „Schöpfer“ und „Ursprung“, Sein und Nicht-Sein, ein und dieselbe letzte Wirklichkeit bezeichnen, geht uns nur dann auf, wenn beide uns zugleich begeistern und erschaudern lassen. Oder um ein anderes Bild zu gebrauchen: Im Strom erkennen wir die Quelle und in der Quelle den Strom, aber nur dann mit voller Wirkkraft, wenn wir uns der Strömung hingeben. Und diese Strömung ist eine FORMENDE: Sie greift ins Gestein wie ein reißender Wildbach. Durch alles, was uns widerfährt, durch „Schönheit und Schrecken“, formt uns der FORMENDE, und doch nur so, wie wir es zulassen. Wir sind mit dem Großen Geheimnis zuinnerst geeint. Wir erleben den FORMENDEN als unsere eigene innerste Sehnsucht zur Lebensgestaltung.

Fühlst du eine Stelle in deinem Inneren, wo sich etwas verändern will? Veränderung kann schmerzen. Aber wie gut, sich dessen bewusst zu werden, dass dein Leben nicht von äußeren Umständen getrieben seine Form erhält, sondern „wie es dir selber gefällt“.

99 Namen Gottes

Подняться наверх