Читать книгу 99 Namen Gottes - David Steindl-Rast - Страница 20

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16 al-Wahhābder Geber und Verleiher, der SICH ENTÄUSSERNDE

Manche Gottesnamen sind Ausdruck von Gefühlen, die durch eine Begegnung mit dem Großen Geheimnis in uns Menschen ausgelöst werden, ein Beispiel wäre etwa „der Erhabene“. Andere Namen entspringen mehr unserem Nachsinnen über Gott; dafür ist der SICH ENTÄUSSERNDE ein Beispiel. Mit dem Wort „Gott“ weisen wir ja auf die letzte Wirklichkeit hin, diese aber ist allumfassend. Wie könnte nun der Allumfassende etwas Begrenztes schenken? Gott schenkt also immer sich selbst: rückhaltlos, völlig und ganz. Nur das Fassungsvermögen der Gefäße, in die hinein Gott sich ausgießt, ist begrenzt. Und diese „Gefäße“ gibt es nur, weil Gott „einen Schritt zurücktritt“, um für die Schöpfung Platz zu machen, wie die chassidische Tradition es anschaulich ausdrückt. Nur dadurch, dass Gott sich selbst entäußert, wird es ja erst möglich, dass es „außer Gott“ überhaupt etwas gibt. Auch dass wir Gott Namen geben können, ist ja nur deshalb möglich, weil der SICH ENTÄUSSERNDE uns sein „Außen“ zeigt. In das Innere der letzten Wirklichkeit reicht kein Name hinein. Alles, was es gibt, wir selber eingeschlossen, ist Ausdruck dieses „Innen“ und Ort der Begegnung mit dem SICH ENTÄUSSERNDEN.

Kannst du dich an Augen erinnern, aus denen dich das Innerste eines dir lieben Menschen anstrahlte, sich dir ganz schenkte? Auf ein ähnliches, aber unendlich größeres Geschenk weist der Gottesname des SICH ENTÄUSSERNDEN hin.

99 Namen Gottes

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