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Zum Aufbau dieses Buches

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Unsere literarische Reise ins Land der Introversion umfasst fünf Kapitel. Jedes Unterkapitel der Kapitel 2 bis 5 schließt mit Impulsen zum Weiterdenken. In Kapitel 1 werden zunächst einige grundlegende Dinge geklärt. Für den Aufbau der Kapitel 2 bis 5 habe ich das Bild von konzentrischen Kreisen gewählt, wie in der folgenden Darstellung zu sehen ist:


Der konzentrische Aufbau führt zu folgender inhaltlichen Struktur:

Kapitel 1: Introvertiertes (Christ-)Sein (Grundsatzkapitel)

Kapitel 2: Introvertiert an Stärke gewinnen (Innenleben)

Kapitel 3: Introvertiert den Alltag meistern (Alltagsleben)

Kapitel 4: Introvertiert die Gemeinde prägen (Gemeindeleben)

Kapitel 5: Introvertiert die Welt verändern (Zukunftsleben)

Die Schlüsselrolle spielt der innerste Kreis. Er steht symbolisch für die innere Mitte eines Menschen. Für das Innenleben. Das menschliche Herz als Sitz der Gefühle und der Seele. Der Zustand der inneren Mitte wirkt sich unmittelbar auf alle weiteren Lebensbereiche aus, die sich in konzentrischen Kreisen um die Mitte anordnen. Das gilt natürlich nicht nur für introvertierte Menschen, aber für jene doch im Besonderen. Denn wenn Sie introvertiert sind, wirkt sich dies auf all Ihre Lebensbereiche aus. Je gesünder und kraftvoller der Umgang mit dem eigenen Innenleben ist, desto gesünder und kraftvoller entwickeln sich auch die übrigen Lebensbereiche. Ich musste schmunzeln, als ich lange nach der Planung meiner Gliederung in Sylvia Löhkens Buch Leise Menschen – starke Wirkung mit Verweis auf den dortigen Aufbau las: »Das Buch ist so aufgebaut, wie Intros gern denken und kommunizieren: von innen nach außen.«17 Ich fühlte mich ertappt. Denn tatsächlich denke ich so und auch viele meiner Texte oder Referate sind genau so aufgebaut. Allerdings war mir bis jetzt nie bewusst, dass es sich dabei um eine typische Intro-Eigenschaft handeln könnte.

Die innere Mitte kann man mit den Wurzeln eines Baumes vergleichen. Damit ein Baum in die Höhe und Breite wachsen kann, muss sein Wachstum zunächst in die Tiefe führen. Mit seinen Wurzeln greift er tief in die Erde hinein, um dann umso kraftvoller in die Höhe zu treiben. Der Baum strebt so dem Licht entgegen, ohne dabei die Dunkelheit zu meiden. Denn es braucht beides: Licht und Dunkelheit. Sichtbares und Verborgenes. Keines auf Kosten des anderen und keines unter Verleugnung des anderen. Sichtbares muss oft erst im Verborgenen reifen. Doch das Reifen im Verborgenen soll in eine Sichtbarkeit münden. Das ist die besondere Botschaft an Introvertierte, die sich von Natur aus lieber um eine lebenslange Pflege ihrer verborgenen Wurzeln kümmern würden als um eine Sichtbarkeit dessen, was tief verborgen gewachsen ist.

Die konzentrischen Kreise erinnern mich an ein Gedicht von Rainer Maria Rilke:

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise jahrtausendelang;

und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm

oder ein großer Gesang.18

Im Prozess des Wachsens und Werdens, des Fragens und Ringens auf der Suche nach meinem innersten Kern, nach meiner Identität, ist Gott »der uralte Turm«, die feste Konstante, an der ich mich orientieren kann. Er ist es, der mich mitten in den Unklarheiten und Turbulenzen des Lebens festhält und aushält.

Die leisen Weltveränderer

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