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Die Ordensreformen

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Die meisten Quellen für das religiöse Leben stehen für die Klöster zur Verfügung. Die Geschichte aller Orden ist geprägt von einem steten Wechsel zwischen Auflösungserscheinungen der alten Strenge einerseits und andrerseits dem Bemühen, durch Reformen zur Beachtung der ursprünglichen Ordensregeln zurückzufinden. Bei den Prälatenorden – Benediktiner, Zisterzienser, Augustiner-Chorherren, Prämonstratenser – griffen teilweise die Reformen des 15. Jahrhunderts. Konkret bedeutete dies bei Benediktinern und Zisterziensern die stärkere Betonung der Benediktsregel, die Intensivierung des Chorgebets, die Betonung einer einfachen Lebensweise, die Übernahme einer schlichteren Tracht und die Überwachung der Neuerungen durch Visitationen und den Besuch von Generalkapiteln.

Angeregt durch Einflüsse aus Böhmen entstand an der Wende des 14. zum 15. Jahrhundert im oberpfälzischen Benediktinerkloster Kastl eine klösterliche Erneuerungsbewegung, die zahlreiche bayerische Klöster erreichte, ohne aber eine eigene Kongregation auszubilden. Die Pfalzgrafen und die Diözesanbischöfe förderten ihre Verbreitung. König Albrecht II. (1438 –1439) unterstützte noch als Herzog von Österreich die Reformierung des Klosters Melk an der Donau mit Hilfe von Mönchen aus Subiaco. Durch Visitationen wurde die Melker Observanz in zahlreichen österreichischen Klöstern durchgesetzt und weitete sich auch nach Bayern aus.

Die 1446 durch den Legaten des Baseler Konzils bestätigte Bursfelder Kongregation erfasste die Benediktinerklöster im niederdeutschen Raum, griff aber auch in den Süden bis nach Franken aus. Ihre Merkmale bildeten der Wille zu einheitlicher Leitung, Disziplin und Liturgie und die gute Zusammenarbeit mit Diözesanbischöfen und Landesherren. Wenn adelige Konventualen sich der Reform verweigerten, konnten Klöster wie St. Burkard in Würzburg in Ritterstifte umgewandelt werden.

Die von Böhmen ausstrahlende Reform der Augustiner-Chorherren von Raudnitz drang bereits 1390 über Stift Neunkirchen am Brand in den fränkischen und über Indersdorf in den bayerischen Raum vor, wo sie zahlreiche Stifte erfasste. Auch bei den Mendikantenorden wurden im Spätmittelalter oft die strengeren Observanzen durchgesetzt, die von den Landesherren nachdrücklich gefördert wurden.

Katholische Reform und Gegenreformation

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